Stoffkreationen aus dem 3D-Drucker

Kleben statt nähen - Disney Research hat einen neuen 3D-Drucker zur Verarbeitung von Stoffen entwickelt. Auch leitfähige Stoffe können damit direkt in Textilien eingearbeitet werden.

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Stoff aus dem 3D-Drucker
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Helga Hansen

Individuelle Stofftiere aus dem Drucker rücken ein Stück näher mit dem neuen Drucker von Disney Research. Zusammen mit der Cornell University haben Forscher ein Verfahren entwickelt, um bis zu zwei Stoffe zum dreidimensionalen Modell zusammen zu fügen. Ihr Drucker besitzt dafür zwei Arbeitstische, um den Stoff zu schneiden und zu verkleben.

Aufbau des 3D-Druckers

Der Stoff wird von einer Rolle gezogen und mittels Vakuum am Schneidtisch gehalten. Ein Laser schneidet das Motiv mit Stützmaterial aus. Anschließend fährt der Arbeitstisch hoch und holt das Stoffstück ab. Ein Heizkopf drückt Stützmaterial und Motiv zusammen und verklebt durch die Hitze jeweils die Schichten. So entsteht zunächst ein Stoffquader, von dem noch das Stützmaterial entfernt werden muss.

Um die Modelle beweglich zu machen, können in den einzelnen Schichten Schnitte gesetzt werden, die den Stoff entspannen. Getestet haben die Forscher den Einbau leitfähigen Stoffs, mit dem sich etwa Taster herstellen lassen. Mit einem Sensor kann die Stoffkreation über Nahfeldkommunikation schließlich mit Strom versorgt werden und eine LED zum Leuchten bringen.

Der Drucker erhitzt das vorgeschnittene Stück Stoff.

Die Funktionsweise erinnert an den Papierdrucker von Mcor Technologies, bei dem Papier geschichtet und verklebt und anschließend geschnitten wird. Zuvor hatte die Disney-Arbeitsgruppe bereits einen 3D-Drucker entwickelt, der Garn zu dreidimensionalen Objekten verfilzt. Der neue Drucker wird morgen auf der ACM Conference on Human Factors in Computing Systems (CHI) 2015 in Seoul, Korea, vorgestellt.

(hch)