Mitfahrdienst UberPOP tritt auf die Bremse

Der US-Anbieter zieht Konsequenzen aus dem mittlerweile vollstreckbaren Urteil des Frankfurter Landgerichts und macht aus UberPOP einen Mitfahrdienst, der für Fahrer kaum attraktiv ist.

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Uber

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Lesezeit: 2 Min.

Nächster Akt in dem vor Gericht aufgeführten Drama zwischen Uber und dem Taxi-Gewerbe: Das US-Unternehmen hat seine Kunden am Dienstagabend darüber informiert, dass bei UberPOP ab sofort bundesweit der Kilometerpreis von 35 Cent gilt. Mit dieser Maßnahme, die zuvor schon in Berlin, Düsseldorf und Hamburg umgesetzt wurde, senkt Uber den Preis für die rechtlich umstrittene Privatfahrervermittlung auf Selbstkostenniveau und hofft, so als legale Mitfahrzentrale durchzugehen.

Nicht viel los bei UberPOP in Berlin.

(Bild: Screenshot)

Hintergrund ist das Urteil des Frankfurter Landgerichts, das Uber untersagt, Passagiere an Fahrer ohne Personenbeförderungsschein zu vermitteln. Das Gericht hat Uber am Dienstag mitgeteilt, das Taxi Deutschland eine Sicherheitsleistung in Höhe von 400.000 Euro hinterlegt hat. "Damit wird das Urteil vom 18. März gegen UberPOP vollstreckbar", teilte Uber mit. Die Dienste UberBLACK und UberTAXI, die Limousinen mit lizenzierten Chauffeuren und Taxis vermitteln, seien nicht von dem Urteil betroffen.

Mit der bundesweiten Preissenkung wird UberPOP für Fahrer unattraktiv. "Es wird wahrscheinlich in den nächsten Wochen deutlich schwerer werden, ein UberPOP zu bestellen", räumt das Unternehmen ein und verspricht ein "alternatives Ridesharing-Angebot, das wir speziell an die Regularien in Deutschland anpassen".

Uber hat vor allem wegen UberPOP, aber auch der grundsätzlich legalen Limousinenvermittlung UberBLACk, in Deutschland Ärger mit der Taxi-Konkurrenz und den Behörden. In Berlin ist dem Unternehmen auch die Vermittlung von Limousinen mit Chauffeur untersagt, weil die Fahrer des Unternehmens nach Ansicht der Gerichte gegen die gesetzliche Rückkehrpflicht verstoßen. Das Verbot hatte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg erst in der vergangenen Woche bestätigt.

Unterdessen hat Uber an einigen gerichtlichen Fronten noch die Möglichkeit der Berufung. Das US-Unternehmen betont stets, in Deutschland trotz des heftigen Gegenwinds nicht aufgegeben zu wollen. Auch auf EU-Ebene ist Uber inzwischen ein Politikum. Das US-Unternehmen hat sich in Brüssel über die Behandlung in Deutschland beschwert, woraufhin sich die EU-Kommission nun den deutschen Taxi-Markt genauer anschauen will. (vbr)