Auktionator Ricardo tief in den roten Zahlen

Das Hamburger Internet-Auktionshaus ricardo.de hat bei stark steigenden Umsatz- und Kundenzahlen auch seine Verluste drastisch vergrößert.

vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Maria Benning

Das Hamburger Internet-Auktionshaus Ricardo hat bei stark steigenden Umsatz- und Kundenzahlen auch seine Verluste drastisch vergrößert. Im Geschäftsjahr 1999/2000 wuchs der Verlust bei einem Umsatz von 40,8 Millionen Mark (Vorjahr 6,3) auf 36,7 Millionen Mark (Vorjahr 2,7) an, teilte das am Neuen Markt notierte Hamburger Versteigerungsunternehmen mit. Mit einmaligen Aufwendungen, Abschreibungen und anderen Sonderfaktoren werden sogar 65,4 Millionen Mark Verlust ausgewiesen. Die Börse reagierte mit einem Kursrutsch um mehr als sieben Prozent. Ausgehend von ihrem Höchststand im Februar von 222 Euro hat die Aktie inzwischen mehr als 80 Prozent verloren.

"Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem Jahr", versicherte Vorstandschef Christoph Linkwitz dennoch. Ricardo will künftig weniger selbst als Verkäufer auftreten, sondern mehr zwischen Käufern und Verkäufern vermitteln und dafür Provisionen und Gebühren kassieren. Da das so genannte B2C-Geschäft fast ausschließlich auf Kommissionsbasis abgewickelt werde, entstünden dabei weniger finanzielle Risiken durch Lagerkosten, gab Linkewitz an. Das Plattform-Geschäft, bei dem Ricardo als Vermittler zwischen Käufer und Verkäufer agiert, werde auch die tragende Säule des neuen Unternehmens QXLricardo sein.

Das veränderte Geschäftsmodell habe im vierten Quartal des Geschäftsjahres 99 das Wachstum gestoppt und zu leicht rückläufigen Umsätzen geführt. Die aktuelle Entwicklung zeige aber, dass der Strategiewechsel Erfolg habe, erklärte Linkwitz. Am 2. Oktober sollen die QXL-Aktionäre auf einer Hauptversammlung das öffentliche Tauschangebot für die Ricardo-Aktionäre beschließen. QXL will für eine Ricardo-Aktie 34 eigene Aktien anbieten. (mbb)