Taschen-Brennstoffzelle: Kraftwerk gewinnt gegen Kraftwerk

Ein Startup darf sein Brennstoffzellen-Ladegerät weiter Kraftwerk nennen. Das hatte Ralph Hütter von der Elektronik-Band Kraftwerk nicht gepasst.

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Taschen-Brennstoffzelle: Kraftwerk gewinnt gegen Kraftwerk

(Bild: Ezelleron)

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Das Dresdener Startup Ezelleron darf sein Brennstoffzellen-Ladegerät weiter Kraftwerk nennen. Das Landgericht Hamburg habe den von der Band Kraftwerk gestellten Antrag auf Einstweilige Verfügung am Donnerstag abgewiesen, teilte das Unternehmen mit. Damit ist der Rechtsstreit noch nicht beendet: Bandgründer Ralf Hütter hat auch in den USA gegen Ezelleron geklagt.

"Das Landgericht hat entschieden, dass Geräte, die Strom beispielsweise aus Gas, Wasser, Wind oder Kohle erzeugen, auch weiterhin Kraftwerk genannt werden dürfen", erklärte Ezelleron-Geschäftsführer Sascha Kühn. Kraftwerk sei "im Grunde genommen eine erklärende Bezeichnung". Die Brennstoffzelle erzeuge Strom "wie alle anderen Kraftwerke auch".

Das Kraftwerk von Ezelleron ist eine Brennstoffzelle, die mit handelsüblichem Feuerzeuggas betrieben wird. Ezelleron hatte das Ladegerät für Mobilgeräte Anfang des Jahres auf Kickstarter vorgestellt. Drei Monate später hatten über 11.000 Unterstützer mehr als 1,5 Millionen US-Dollar beigetragen. Ezelleron will in den nächsten Monaten mit der Serienproduktion beginnen und die Kraftwerke voraussichtlich im Dezember ausliefern.

Nach dem gerichtlichen Erfolg in Deutschland hofft Kühn nun auch in den USA auf einen positiven Ausgang des Verfahrens. "Uns liegt nichts an einem weltweit ausgetragenen Rechtsstreit und wir hoffen, dass Herr Hütter nach dem Gerichtsentscheid auch seine Klage in den USA zurückzieht", sagte Kühn. (vbr)