Horror-Adventure "Silent Hills": Entwicklung gestoppt, Demo "P.T." zurückgezogen

Nachdem der japanische Spiele-Publisher Konami und dessen zugkräftigster Entwickler Hideo Kojima künftig getrennte Wege gehen, ist die Produktion des Horror-Adventures Silent Hills gestoppt worden. Die von Kojima in Zusammenarbeit mit Regisseur Guillermo Del Toro (Hellboy, Pan's Labyrinth) geplante Neuauflage wurde durch eine kostenlose Demo namens "P.T." im Playstation Store für die PS4 beworben. Dieses kostenlose Spiel-Experiment soll nur noch bis Mittwoch, den 29. April für die PS4 zum Download bereitstehen und danach verschwinden.

P.T. ist ein eigenes kurzes Horror-Spiel, in dem der Spieler in einer Endlos-Schleife durch den Flur eines Hauses streift und bei jedem Durchgang ein anderes kleines Detail oder eine Veränderung entdeckt. So entblättert er ein grauenhaftes Familiendrama, das sich in dem Haus zugetragen hat. Durch seine bedrückende Atmosphäre und innovative Erzählform wurde "P.T." von Kritikern als auch Spiele-Entwicklern einhellig gelobt und in einer Analyse mit Stanley Kubricks Film "The Shining" verglichen. Wer es selbst auf der PS4 noch spielen will, sollte sich mit dem Download also beeilen.

Del Toro ließ über Twitter verlauten, dass er nicht mehr zusammen mit Kojima an Silent Hills arbeite. Konami hat das Spiel nun eingestampft, wie der Konzern gegenüber dem Online-Magazin Ars Technica bestätigte. Der Publisher, weiterhin im Besitz der Namensrechte an Silent Hill, will die Serie künftig eventuell mit anderen Entwicklern fortführen.

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Metal Gear Solid 5 wie geplant

Unbeeinflusst von der Trennung arbeiten Konami und Kojima weiterhin an "Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain", das in Europa für die PS3/4 sowie Xbox 360/One am 1. September 2015 erscheinen soll. Eine Version für Windows folgt auf Steam am 16. September. Konami betont, dass der Publisher die lukrative Metal-Gear-Serie auch nach dem Weggang von Kojima weiter betreuen und fortführen wolle. Da die Metal-Gear-Serie jedoch sehr stark von Kojima geprägt wurde, dürfte es Konami schwer fallen, die Serie ohne den Star-Entwickler auf dem selben Niveau weiterzuführen. Kojima hat derweil noch keine Pläne bekannt gegeben, was er nach dem Verlust der Namensrechte an der Metal-Gear-Serie in Zukunft für Spiele entwickeln wolle.

Derweil hat Konami eine Umstrukturierung seiner Entwicklungsabteilungen und Geschäftsleitung bekannt gegeben, die Anfang April in Kraft getreten ist. Gerüchten zufolge war ein Disput über die Konzernleitung der Auslöser für die Trennung von Kojima.

Offenbar ist den Managern aber klar, dass die Geschäfte ohne Kojima künftig schwierig werden. So meldet sich das Unternehmen ab Juli freiwillig von der New Yorker Börse ab. Analyst Michael Pachter vermutet Einsparungsmaßnahmen als Grund. Demnach koste die Auflistung an der New Yorker Börse den Konzern jährlich fünf bis zehn Millionen US-Dollar und erfordere eine weitgehende Offenlegung der Geschäftszahlen. Im Gegenzug sollen in New York aber nur sehr wenige Konami-Aktien gehandelt worden sein. Der Anteil soll gerade einmal 0,3 Prozent des internationalen Investitionsvolumens des Konzerns betragen haben. Der Großteil der Geschäfte laufe über die Börse in Tokio. (hag)