Die KTM Freeride E-SM und die stagnierende Akkutechnik

Der unbefriedigende Stand der Dinge

Vor einem Jahr stellte KTM die Serienversion ihrer elektrischen Geländemaschine Freeride vor, jetzt kommt die Supermoto. Alle drei sind toll zu fahren, alle drei zeigen den unbefriedigenden Stand der Akkutechnik

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Von
  • Clemens Gleich
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Stuttgart, 29. April 2015 – Zitat: "Was beim gegenwärtigen Stand der Akkutechnik toll wäre als Spaßfahrzeug statt Transportfahrzeug: eine Stadt-Supermoto, die auch zum Hallensport taugt." Das schrieb ich an dieser Stelle vor bald einem Jahr anlässlich des elektrischen Superbikes Energica Ego zum unbefriedigenden Stand der Dinge in Sachen elektrische Einspurfahrzeuge. Jetzt gibt es mit der KTM Freeride E-SM diese Stadt-Supermoto, und sie fasst in ihrer Bauart diesen Stand der Dinge gut zusammen.

Das fängt mit der Hoffnung beim Losfahren an, Akku prallvoll, und leise erwartungsvoll rauscht die Leistungselektronik. Dann schiebt ein wunderbar dosierbares, ab Stand verfügbares pralles Drehmoment an, das Einganggetriebe surrt, für die Füße gibt es nichts zu tun, weder schalten noch bremsen, denn die Freeride hat wie ein Roller statt einem Kupplungshebel links einen Handhebel für die Hinterradbremse.

Mir fiel sofort ein, dass und warum ich mir so ein Gefährt gewünscht habe: Es ist superleicht zu fahren. Es fönt mich viel weniger mit seiner Abwärme als ein Verbrenner. Es wiegt im konkreten Fall mit Lampen, Kennzeichentafel und Blinkern 110 kg. Es ist als A1 zugelassen, darf also von alten Menschen mit vor dem 1. April 1980 ausgestelltem Auto-Führerschein genauso gefahren werden wie von jungen Menschen, die mit 16 keine bessere Führerscheinwahl haben als A1. Beim Herumalbern in einem Skate-Park fragte ich mich, warum irgendjemand irgendetwas Anderes fahren wollte. 30 Kilometer später fiel es mir wieder ein.

Haste Pech gehabt

Die Akkustandsanzeige hing tiefer als meine Mundwinkel, die auf den Preis von 11.595 Euro reagierten. Unbestreitbar ist dieses Teil toll, aber es ist einfach surreal geblieben. Im Prinzip stellten wieder alle dieselben Fragen, die sie vor einem Jahr schon zur Vorstellung der Geländeversion Freeride E-XC schon gestellt hatten, da ging es mir selber nicht anders.