JavaScript: io.js-Entwickler geben zweites Major Release frei

Änderungen wie der Sprung auf Version 4.2 der JavaScript-Engine V8 sind für den zweiten großen Versionssprung des Node.js-Forks verantwortlich. Derweil gehen die Diskussionen bezüglich der Zusammenführung beider Projekte weiter.

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JavaScript: io.js-Entwickler geben zweites Major Release frei
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Julia Schmidt

Seit dem Start des Node.js-Forks io.js kann das Projekt ein beträchtliches Entwicklungstempo vorlegen. Und so erstaunt es wenig, dass nun bereits das zweite Major Release vorliegt, während beim Originalprojekt derzeit Version 0.12.2 aktuell ist. Auslöser für den großen Sprung waren das Verhalten von altem Code beeinflussende Änderungen wie die Aktualisierung der JavaScript-Engine auf V8 4.2 und Überarbeitungen in Modulen wie process.

Um schon einmal auf das nächste V8-Update vorzubereiten, haben die Entwickler darüber hinaus das Modul smalloc als veraltet markiert, da es sich nach diesem Schritt wohl schwer instand halten ließe. Die sogenannten Breaking Changes hat das Projekt auf einer Liste im Repository notiert. Was weitere Änderungen und Verbesserungen angeht, ist beispielsweise os.tmpdir() nun über alle Plattformen hinweg konsistent und sollte von daher auf keinem System mehr Pfade mit zusätzlichen Schrägstrichen ausgeben.

Außerdem können Entwickler die History einer REPL (Read-Eval-Print Loop) nun über Sessions hinweg persistieren, und im util-Modul lassen sich nun auch Promise, Map und Set inspizieren. Zusätzlich gab es auch einige Verbesserungen in Sachen Performance und Speichernutzung, sodass das im Core häufig genutzte process.nextTick() nun deutlich besser in den Benchmarks abschneidet und das crypto-Modul weniger Arbeitsspeicher bei der Arbeit mit TLS benötigt (Transport Layer Security).

Nicht in die aktuelle Version geschafft hat es unter anderem die neue Version des url-Moduls. Als Grund dafür ist in den Release Notes angegeben, dass man vor der Freigabe noch einige Maßnahmen zur besseren Kompatibilität durchzuführen habe, da es sonst eventuell zu Brüchen im gesamten npm-Ökosystem (Node Package Manager) käme. Generell diskutiert man bei io.js gerade darüber, ob es besser wäre, npm aus dem Core-Repository zu entfernen, was derzeit aber an der dafür zusätzlich nötigen Arbeit zu scheitern scheint. Mit dem Release hat das Technical Committee von io.js mit Rod Vagg, der die Veröffentlichung von Version 2.0 maßgeblich vorangetrieben hat, und Jeremiah Senkpiel zwei neue Mitglieder erhalten.

io.js entstand Ende 2014 als "freundlicher Fork" des Node.js-Projekts. Der Großteil der Betreiber ist auch im Kernteam des Originalprojekts tätig, wobei io.js durch seine vergleichsweise offenen Strukturen in der kurzen Zeit seines Bestehens bereits eine Vielzahl von Freiwilligen mobilisieren und so besonders in Bereichen wie Lokalisierung deutlich punkten konnte. Da man aber laut io.js-Mitglied Mikeal Rogers mittlerweile an die Grenzen dessen stoße, was sich ohne Foundation bewerkstelligen ließe, arbeiten beide Projekte derzeit verstärkt daran, sich organisationstechnisch anzunähern.

Punkte, in denen derzeit noch Klärungsbedarf besteht, hat Rogers in einem Issue auf GitHub gesammelt. Weitere Papiere für eine künftige gemeinsame Leitung und das weitere Vorgehen sind hingegen im Node.js-Repository zu finden. Anfang April hatte Rogers dazu schon einmal einen ausführlichen Artikel verfasst und auf die zu bewältigenden Herausforderungen hingewiesen. (jul)