Drahtlos Handys laden? Die Ikea-Kollektion im Test

Einfach das Handy auf den Schreibtisch legen und aufladen. Das verspricht derzeit Ikea mit der neuen Kollektion „Kabelloses Laden“ und ich habe es ausprobiert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Drahtlos Handies laden? Die Ikea-Kollektion im Test
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Qi, nach dem Chinesischen 气 für Luft oder Lebensenergie, heißt die Technik zur drahtlosen Energieübertragung. Von Ikea gibt es dazu Leuchten und Tische mit eingebauter Docking Station sowie "Jyssen" zum Nachrüsten vorhandener Möbel. Die runde Ladestation hat einen Durchmesser von neun Zentimetern und passt genau in die vorgebohrten Löcher vieler Ikea-Schreibtische. Wer nachrüsten will, braucht eine Lochsäge und einen sägbaren Tisch (oder anderes Möbelstück).

Der Einbau ist also einfach. Komplizierter ist der kabellose Teil. Denn die Ladestation braucht natürlich noch den Netzstecker und der eine Steckdose. Das mitgelieferte Kabel ist keine zwei Meter lang und passte im Wohnzimmer an genau eine Steckdose. Es hing an der Wand entlang und musste zum Staubsaugen abgezogen werden. Und wer vergaß wohl, es dann wieder einzustecken?

Das USB-Kabel passt nicht in den verkanteten Anschluss.

Ganz sinnvoll erscheint auf den ersten Blick, bei einem der vorgebohrten Schreibtische die bisherige Lochabdeckung endlich zu nutzen. Die extra Aussparung für Kabel hat auch Jyssen. Leider waren an meiner Steckerleiste schon alle Anschlüsse belegt. Und wenn ich das Handy neben dem Rechner auflade, kann ich es auch gleich per USB anschließen und Bilder sichern. Apropos USB: Mit Druck auf die Ladestation schubst eine Feder den USB-Anschluss heraus. Im Testgerät saß die Feder leider schief, das Ladegerät verklemmte sich und der Anschluss blieb ein wenig verdeckt.

Hier funktioniert's: Neben dem iPhone leuchtet die Signallampe der Ladestation.

Der ruckelige Eindruck bestätigte sich schließlich beim Laden unserer Testgeräte, einem Nexus 5 und einem iPhone 5. Das Nexus ist bereits qi-fähig und kündigt mit einem Piepen den Beginn des Ladevorgangs an. Das iPhone muss mit der Hülle Vitahult nachgerüstet werden und wird damit deutlich klobiger. Manchmal lud es sofort, die anderen Male musste ich mehrfach hochheben und erneut hinlegen. Wirklich blöd ist das vor allem, wenn das Gerät komplett entladen ist und es laut Ikea "bis zum Ladebeginn einige Minuten dauern" kann. Unauffällig waren die Ladezeiten, jeweils rund zwei Stunden. Besonders das iPhone war danach tatsächlich recht warm.

Wirklich beeindruckend war die Erfahrung so noch nicht. Bei nachträglich verkabelten Möbelstücken verschiebt sich die Nerverei vom Handy zur Ladestation. Auch die plumpe iPhone-Hülle überzeugt nicht. Von vornherein mitgedacht und integriert wie beim Nexus sieht das schon anders aus. Oder man baut die Ladestation in eine Lampe ein und spart sich den Kabelsalat. (hch)