Apples ResearchKit: Angeblich auch DNA-Tests geplant

Bei zwei geplanten ResearchKit-Studien soll einem Bericht zufolge die DNA der Teilnehmer analysiert werden – diese könnten ihre Daten anschließend vom iPhone aus teilen.

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Apples ResearchKit: Angeblich auch DNA-Tests geplant

Zur Teilnahme an ResearchKit ist eine Einwilligungserklärung Voraussetzung

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple arbeitet gemeinsam mit zwei Forschungseinrichtungen an iPhone-Apps für Studien, die auch DNA-Tests beinhalten. Dies berichtet MIT Technology Review unter Berufung auf informierte Personen. Die Apps, die auf dem Open-Source-Framework ResearchKit basieren, sollen den Teilnehmern der Studie nach der Analyse den Zugriff auf ihre DNA-Daten ermöglichen – und erlauben, diese zu teilen.

Die Studien sind dem Bericht zufolge in Zusammenarbeit mit der University of California sowie dem Mount-Sinai-Krankenhaus in New York geplant. Die Speichelproben der Teilnehmer würden in einem von Apple abgesegneten Labor geprüft. Es sei außerdem vorgesehen, nur bestimmte krankheitsrelevante Gen-Panels zu erfassen, um die Kosten niedrig zu halten.

Eine der Studien suche nach den Ursachen von Frühgeburten, heißt es – die Forscher wollen dafür neben den genetischen Informationen auch die von den iPhones werdender Mütter erfassten Daten heranziehen. Apple müsse die Studien jeweils genehmigen – inzwischen setzt der Konzern für ResearchKit außerdem voraus, dass die Forschungsprojekte intern von einer Ethikkommission beziehungsweise einem "Ethics Board" abgenickt werden.

Mit ResearchKit will Apple die Erfassung von Daten für Studien vereinfachen – dafür werden unter anderem die Sensoren des iPhones oder von gekoppelten externen Geräten herangezogen. Nutzer müssen im Vorfeld für jede Studie in der zugehörigen App ihre Zustimmung erteilen.

Erste US-Apps sammeln Daten zu Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Diabetes, Brustkrebs, Asthma und Parkinson. Forscher haben sich erfreut über das hohe Anfangs-Interesse unter iPhone-Nutzern gezeigt. Das Framework ResearchKit lässt sich inzwischen auf GitHub herunterladen, es ist quelloffen.

Apple-Chef hält den Gesundheitsmarkt für "signifikant unterschätzt". Der Konzern hat seine Bemühungen in der Sparte in jüngster Zeit deutlich ausgeweitet unter anderem mit HealthKit zum Austausch von Fitness- und Körperdaten und der Apple Watch, die in Intervallen den Puls des Trägers misst. Gemeinsam mit IBM bietet der Konzern außerdem erste Apps an, die auf die Health-Branche zugeschnitten sind. (lbe)