Kryptogeld: US-Finanzaufsicht nimmt Ripple aufs Korn

Wegen verspäteter Registrierung und nachlässiger Geldwäscheprävention kriegt das Startup Ripple Labs 700.000 US-Dollar Strafe aufgebrummt. Außerdem muss das Unternehmen das Protokoll seiner Kryptowährung ändern.

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Kryptogeld: US-Finanzaufsicht nimmt Ripple aufs Korn

(Bild: Screenshot)

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Die US-Finanzaufsicht FinCEN hat gegen den Kryptogeld-Anbieter Ripple Labs eine Strafe von 700.000 US-Dollar verhängt. Das Startup hinter der Kryptowährung Ripple sowie eine Tochterfirma hätten gegen bestehende Regularien für die Geldwäscheprävention verstoßen, hieß es in der Mitteilung. Ebenfalls habe das Unternehmen Einheiten seines Kryptogeldes verkauft, noch bevor es sich ordnungsgemäß als Finanzdienstleister registriert hatte.

Parallel dazu hat Ripple Labs auch eine Einigung mit der Staatsanwaltschaft von Nordkalifornien wegen ähnlicher Vorwürfe erreicht. Die für die Beilegung vereinbarte Zahlung von 450.000 US-Dollar soll mit der Strafe der FinCEN verrechnet werden. Das Unternehmen muss den Dokumenten nach nun unter anderem bei Geldwäsche- und Transparenzpflichten nachbessern und sich bis 2020 Audits unterziehen. Ebenfalls solle das der Währung zugrunde liegende Protokoll verändert werden, so dass ein besseres Monitoring von Transaktionen gewährleistet sei.

Ripple soll als ein Währungsnetzwerk und Protokoll für schnelle Überweisungen und Devisenhandel dienen. Dabei werden verschiedene Währungen akzeptiert, als Brückenwährung für Transfers dient dabei die gleichnamige interne Währung Ripple (XRP). Coinmarketcap zählt das virtuelle Geld als zweitgrößte Kryptowährung hinter dem Bitcoin. Anders als bei den dezentral organisierten Kryptowährungen wie eben dem Bitcoin steht das kommerzielle Unternehmen Ripple Labs als zentrale Autorität hinter dem Netzwerk. Das erleichtert Behörden den Zugriff natürlich erheblich.

In Deutschland machte Ripple Labs unter anderem im vergangenen Jahr von sich reden, als der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg dort als Berater anheuerte. Die deutsche Online-Bank Fidor kooperiert mit den Ripple Labs. (axk)