Radeon 300 OEM: AMDs vermeintlich neue Radeon-GPUs für Komplettsysteme
Die vorgestellten Grafikkarten für Komplettsysteme zählen bereits zur 300er-Serie. Wirklich neu sind sie deswegen trotzdem nicht.
AMD hat erste Grafikkarten der Radeon-300-Serie für Komplettsysteme (OEM) vorgestellt. Diese tragen allesamt neue Namen, ähneln technisch jedoch aktuellen Radeon-200-Modellen. Insgesamt handelt es sich dabei um sieben solcher OEM-Karten von AMD. Aufsteigend geordnet nach ihrer 3D-Leistung sind das die Radeon R5 330 OEM, Radeon R5 340 OEM, Radeon R7 340 OEM, Radeon R7 350 OEM, Radeon R9 360 OEM, Radeon R9 370 OEM und Radeon R9 380 OEM. Deren GPUs werden allesamt im 28-Nanometer-Verfahren hergestellt und sollen unter DirectX 12 laufen, wenn auch teilweise mit eingeschränktem Funktionsniveau. Auch zu Vulkan, Mantle und OpenGL 4.4 sollen sie kompatibel sein.
Nicht alle spielegeeignet
Grafikkarten der Serien Radeon R5 und Radeon R7 eignen sich zum Office-Betrieb, Surfen im Web und Ansteuern mehrerer Displays. Sie haben zwischen 320 und 384 Shader-Kerne und binden ihren Videospeicher mit maximal 128 Datenleitungen an. Modelle mit GDDR5-Speicher reichen auch noch für manch betagtes Top-Spiel aus, für Indie-Games sowieso. Alle Grafikkarten gibt es auch mit langsamen DDR3-Videospeicher.
(Bild: AMD)
Spielefähig sind erst die R9-Grafikkarten. Ihre Chips enthalten 768 (R9 360 OEM), 1024 (R9 370 OEM) oder 1792 Shader-Rechenkerne (R9 380 OEM). Sie werden allesamt mit GDDR5-Speicher bestückt. Allerdings nutzen nur die beiden stärksten Varianten 256 Datenleitungen. Die R9 360 OEM muss mit 128 auskommen, was bereits beim Spielen in Full HD bremst. Die R9 380 OEM nutzt den Tonga-Grafikchip und bietet sogar 4 GByte Videospeicher.
Den Durchblick im Vergleich mit den bisherigen R5/R7/R9-200-GPUs zu behalten, fällt schwer. Denn grob gesagt hat jede der vermeintlich neuen Karten ein ähnliches Äquivalent in der Radeon-200-Serie. Die Radeon R5 330 und R5/R7 340 sind Varianten der Radeon R5 240, die R7 350 entspricht der R7 250. Die R9 360 entspricht der R9 260 OEM (Bonaire), die R9 370 einer R7 265 (Pitcairn). Die R9 380 OEM ist eine R9 285 mit 4 statt 2 GByte Videospeicher. Der höhere Speicherausbau ist gerade bei neuen Spielen wie GTA V oder Far Cry 4 von Vorteil, da sie selbst in Full HD mit maximalen Grafikeinstellungen mehr als 2 GByte Videospeicher nutzen.
Voraussichtlich im Juni will AMD offenbar erste High-End-Grafikkarten mit Stapelspeicher vorstellen, die wahrscheinlich als Radeon R9 390 und 390X in den Handel kommen. Diese Karten wären dann tatsächlich "neu". (mfi)