Linkverkürzer Bitly wandelt URLs in Werbelinks um

Nutzer des Linkverkürzers Bitly verbreiten unwissentlich Werbe-Links und Tracking-Cookies. Bestimmte URLs wandelt Bitly nämlich in Affiliate-Links um.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 276 Kommentare lesen
Linkverkürzer Bitly wandelt URLs in Werbelinks um
Lesezeit: 1 Min.

Bitly verkürzt URLs – und wandelt dabei offenbar bestimmte Adressen in Affiliate-Links um. Der Dienst ergänzt betroffene URLs also mit Zusatzinformationen wie einer ID. Zudem werden nach dem Anklicken in bestimmen Fällen Cookies gesetzt, die das Tracking erleichtern. Kauft der Nutzer nach dem Klick auf einen Werbe-Link ein Produkt, erhalten Bitly und sein Partner eine Provision. Bitly arbeitet dafür mit VigLink zusammen, ein Unternehmen, das sich auf Online-Marketing und Werbelinks spezialisiert hat.

Auf einer Hilfeseite erklärt Bitly seinen "Affiliate Test".

Über die Affiliate-Links informiert Bitly seine Kunden lediglich auf einer Hilfeseite. Dort heißt es, dass eine "kleine Anzahl" von URLs in Werbe-Links umgewandelt würden. Es handle sich um einen "Affiliate Test". Soll Bitly einen Affiliate-Link verkürzen, werde dieser aber nicht überschrieben, verspricht der Link-Verkürzer. Die ursprüngliche Tracking-ID bleibt erhalten.

Auch deutsche Links sind betroffen, wie der Fachdienst om8 zeigt: Die URL zum Onlinereisebüro Expedia.de wurde bei einem Test um eine Affiliate-ID erweitert. Außerdem setzte das Werbenetzwerk Tradedoubler einen Cookie.

Bitly hat bisher mehr als 22 Milliarden Links umgewandelt und gehört damit zu den populärsten Linkverkürzern. Pro Monate kommen eine halbe Milliarde neue URLs hinzu. Konkurrenz machen Bitly die Angebote von Google (goo.gl), TinyURL und Twitters eigener URL-Kürzer. (dbe)