Die Formel E zu Gast in Monaco

Jetzt sind die Elektroautos auch in den Straßenschluchten von Monte Carlo angekommen. Zum ersten Mal rasten nun die Rennfahrer der neuen Formel E mit rein elektrisch angetriebenen Boliden nahezu lautlos um die Wette. Ob diese E-Botschaft bei den Reichen und Schönen in Monaco ankommt?

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Formel E
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Jetzt sind die Elektroautos auch in den Straßenschluchten von Monte Carlo angekommen. Zum ersten Mal rasten nun die Rennfahrer der neuen Formel E mit rein elektrisch angetriebenen Boliden nahezu lautlos um die Wette. Ob diese E-Botschaft bei den Reichen und Schönen in Monaco ankommt?

Die Rennstrecke war mit 1,7 Kilometern nur etwa halb so lang ist wie in der Formel 1. Eine Hauptrolle spielte auch in Monte Carlo das deutsche Abt-Team. Um ein Haar hätte Lucas di Grassi im Schaeffler-Abt sogar den Premierensieg in Monte Carlo gefeiert. Doch den schnappte ihm der Schweizer Sebastien Buemi weg. Dritter wurde der Brasilianer Nelson Piquet junior, der Sohn des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Nelson Piquet.

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Am Wochenende hatte die Formel E ihre Premiere im Fürstentum. (Bild: Abt Sportsline)

Durch den zweiten Platz behauptet di Grassi die Führung in der Fahrer-Wertung. Der Brasilianer hat jetzt 93 Punkte auf dem Konto und damit einen Vorsprung von vier Zählern auf seinen Landsmann Nelson Piquet junior. In der Teamwertung liegt Abt Sportsline weiter auf dem zweiten Platz hinter der Werksmannschaft von Renault. Wieder einmal Pech hatte di Grassis junger Teamkollege Daniel Abt, der schon in der ersten Runde in einen Unfall verwickelt war und ausschied.

Lucas di Grassi hat sogar doppelten Grund zu Freude: Das Abt-Team hat den Vertrag mit dem schnellen Brasilianer vorzeitig verlängert. „Langfristig“, wie der Rennstall betont, ohne mehr verraten zu wollen. Den entsprechenden Vertrag unterschrieben Teamchef Hans-Jürgen Abt und der 30 Jahre alte Brasilianer direkt vor dem Gastspiel der Formel E in Monaco. Lucas di Grassi stand bei den ersten sechs Rennen der Formel E viermal auf dem Podium. Im September 2014 hatte er mit seinem Sieg beim Auftakt der neuen Rennserie in Peking ein kleines Stück Motorsportgeschichte geschrieben.

„Ich bin glücklich und auch ein bisschen stolz, dass Lucas auch in Zukunft zu unserem Team gehört“, sagt Hans-Jürgen Abt und verrät: „Wir wussten beide, was wir wollten und waren uns sofort einig. Die Verhandlungen bis zum Handschlag haben nicht mal eine halbe Stunde gedauert.“ Im Februar 2014 war Abt das erste Team, das mit Lucas di Grassi und Daniel Abt seine Fahrerpaarung verkündet hatte. „Lucas gehört zu den absoluten Top-Fahrern der Formel E. Wir wissen natürlich, dass er wegen seiner Stärken heiß begehrt ist“, erklärte Teamchef Hans-Jürgen Abt. Deshalb wollte er so schnell wie möglich Ruhe in dieses Thema bringen.

Als Werksfahrer startet Lucas di Grassi auch für Audi in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) mit dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans als Saison-Höhepunkt in Le Mans. Für das Engagement in der Formel E hat er von Audi die Freigabe erhalten. Im Kampf um den ersten E-Titel der Geschichte wird es spannend bleiben. Monaco war das siebte Saisonrennen, jetzt stehen nur noch vier weitere Veranstaltungen auf dem Programm. Am 23. Mai gastiert die neue Rennserie auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof in Berlin. (imp)