Bundesregierung eröffnet Internet-Kulturportal

Kurz vor seinem Abschied vom Amt stellte der Kulturstaatsminister Michael Naumann am Donnerstag das Kulturportal der Bundesregierung im Internet vor.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Kurz vor seinem Abschied aus dem Amt stellte der Kulturstaatsminister Michael Naumann am Donnerstag das Kulturportal der Bundesregierung im Internet vor. Unter www.kulturportal-deutschland.de können Internetnutzer ab sofort auf das Angebot der Kulturinstitutionen von Bund, Ländern und Kommunen im Netz zurückgreifen. Zur Verfügung stehen zum Beispiel Informationen zu Ausstellungen und Theaterinszenierungen sowie der Zugriff auf Bibliothekskataloge. Nach Medienberichten soll die Einrichtung der Informations- und Service-Plattform 85.000 Mark gekostet haben.

"Ob eine Ausstellung im Emsland, ein Opernabend in Dresden oder eine Bibliothek in Nordrhein-Westfalen: Sie kommen aus dem Internet nicht mehr raus", lobte Naumann das Angebot auf seiner letzten Pressekonferenz vor dem Antritt seines neuen Postens als Mitherausgeber und Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit.

In der Rubrik "Neueste Nachrichten" etwa wird der Leser mit der frohen Botschaft "Deutschland schreibt sich .de" beglückt. Bei der Wahl der Internet-Adresse musste die Kulturbehörde des Bundes allerdings leicht improvisieren: Die naheliegenste Adresse www.kulturportal.de ist seit April registriert für die Düsseldorfer Firma Europortal Internet AG.

Bayerns Kunstminister Hans Zehetmair (CSU) kritisierte unterdessen das Kulturportal der Bundesregierung. Das gestern vorgestellte Internet-Portal sei ein Versuch, einen "Berliner Zentralismus wenigstens im Cyberspace zu etablieren". "Was Michael Naumann in der Realität seiner zweijährigen Amtszeit versagt blieb, möchte er sich nun zum Abscheid wenigstens virtuell gönnen: eine deutsche Nationalkultur im Internet unter Oberaufsicht des Bundeskulturbeauftragten", grantelte Zehetmair. Die Startseite seines Kulturportals enthalte den Namen Naumann "mindestens so häufig wie die Titelseite des Neuen Deutschland einstmals den des Genossen Honecker." (wst)