Australische Wettbewerbsbehörde kritisiert DVD-Regionalcode
Die australische Wettbewerbsbehörde ACCC untersucht, ob der Regionalcode bei DVDs zur Verzerrung des Wettbewerbs missbraucht wird.
Die Filmindustrie hat bekanntlich eigene Vorstellungen, wie die Welt aufgeteilt ist und wo die wichtigen Grenzen verlaufen. So müssen DVD-Player und DVD-Laufwerke den von Hollywood durchgesetzten so genannten Regionalcode überprüfen. Stimmt die Region des Players nicht mit der auf der DVD befindlichen überein, kann das Video nicht abgespielt werden. Als Grund für diese Einschränkung der Käufer gibt die Filmindustrie an, dass durch den Regionalcode ein Film nicht bereits in Ländern auf DVD abspielbar sein soll, in denen er noch im Kino läuft. Zudem liegen die nationalen und internationalen Verwertungsrechte nicht immer beim selben Verleih. Schließlich lassen sich durch die Regionalisierung auch noch in den verschiedenen Regionen unterschiedliche Preise durchsetzen.
Letzteres schürt den Verdacht der australischen Wettbewerbsbehörde ACCC, dass es beim Regionalcode nur darum ginge. Gestern wies sie daher die australischen Konsumenten darauf hin, dass sie beim Kauf eines DVD-Players auf den Regionalcode achten sollten, weil dadurch die Möglichkeit beschränkt werde, importierte DVDs abzuspielen: "Diese Restriktionen werden von einer Gruppe multinationaler Filmkonzerne auferlegt und sind nicht durch bestehende Unterschiede in TV-Formaten wie PAL, NTSC und SECAM begründet."
Direkt kann die ACCC gegen den Regionalcode nichts unternehmen. Allerdings erhebt sie nun den Vorwurf, dass über den Regionalcode eine künstliche Beschränkung des Marktes eingeführt werde: "Die ACCC untersucht im Augenblick, ob australische Konsumenten höhere Preise für DVDs bezahlen, weil die Inhaber der Urheberrechte wie Filmunternehmen den Wettbewerb durch die Beschränkung der Importe aus Ländern zu unterbinden, wo dieselben Videos billiger verkauft werden."
Mehr in Telepolis: KĂĽnstliche Grenzen fĂĽr den Wettbewerb. (fr)