BND-Skandal: Auch Luxemburg erstattet Anzeige

Nach den jüngsten Enthüllungen, denen zufolge die Deutsche Telekom mehrere Transitleitungen für Kommunikationsverbindungen direkt dem BND freigibt, hat nun auch Luxemburg Anzeige erstattet. Dort enden mehrere dieser Strecken.

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NSA Abhöraffäre

(Bild: dpa, Andreas Gebert)

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Nach Österreich hat nun auch Luxemburg im Rahmen des BND-Skandals Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Das berichtet das Tageblatt und zitiert die Regierung mit der Versicherung, man wisse nichts über die vom deutschen Bundesnachrichtendienst angezapften Datenkabel. Vergangene Woche hatte der österreichische Parlamentsabgeordnete Peter Pilz eine E-Mail öffentlich gemacht, in die die Telekom die Freigabe von vier Transitleitungen für die BND-Überwachung vermeldete. Alle vier führten nach Luxemburg.

Das Thema sei auch zwischen den Außenministern Luxemburgs und Deutschlands zur Sprache gekommen, schreibt die Zeitung weiter. Frank-Walter Steinmeier habe seinem Amtskollegen Jean Asselborn Aufklärung versprochen. Außerdem sei der luxemburgische Botschafter in den USA beauftragt worden, dort Informationen einzuholen. "Deutsche Sicherheitskreise" jedenfalls hätten die Vorwürfe bereits zurückgewiesen. Anfangs- und Endpunkt einer angezapften Strecke würden nichts über Anfang und Ende der durchgeleiteten Telekommunikationsverbindungen verraten. Der Rückschluss auf Überwachungsziele gehe fehl. (mho)