Nanodrähte mit Bakterien für künstliche Photosynthese

Die Arbeit an der gezielten Umwandlung von Kohlendioxid in verwertbare Verbindungen macht Fortschritte: US-Forscher haben ein integriertes System vorgestellt, das verschiedene wertvolle Stoffe produzieren kann.

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Nanodrähte mit Bakterien für künstliche Photosynthese
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Von
  • Sascha Mattke

Forscher der University of California in Berkeley haben nach eigenen Angaben eine neuartige Methode für eine Art künstlicher Photosynthese entwickelt. Mittels Nanodrähten wurden dabei so genannte elektrotrophe Bakterien, die unter Stromzufuhr chemische Bausteine produzieren, erstmals direkt mit einem Halbleiter zur Stromversorgung aus Sonnenlicht kombiniert. Das System könnte die wirtschaftliche Produktion von teuren Medikamenten-Vorläuferstoffen oder flüssigen Brennstoffen ermöglichen, berichtet Technology Review.

Die Gruppe um Peidong Yang, Professor für Chemie und Materialwissenschaft in Berkeley, hat bereits gezeigt, dass sich das System für die Produktion von drei Pharma-Vorläuferstoffen sowie von Butanol eignet. Grundsätzlich ließen sich auch viele andere Produkte damit herstellen, unter anderem relativ teure Chemikalien, die schon in kleinen Mengen lukrativ sind. Die Produktion von Treibstoffen dagegen würde sich erst bei höheren Volumina lohnen.

Einer der Vorteile des Systems ist laut Eric Toone, Professor für Biochemie und Chemie an der Duke University, dass es auch in einer Umgebung mit Sauerstoff funktioniert. Die von Yang (und vielen anderen Gruppen) genutzten Bakterien vertragen keinen Sauerstoff, sind in diesem Fall aber durch die Integration in die Nanodrähte davor geschützt. Allerdings ist die Arbeit mit Bakterien ohnehin nur ein Zwischenstadium, weil sie relativ langsam arbeiten und auch unter Optimalbedingungen nicht lange leben.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)