Maker, Roboter, Sensationen: Die Maker Faire Hannover 2015

Es gibt ihn, diesen Ort für die ganze Familie, an dem ein Wochenende lang gebastelt, gelötet und gestrickt wird und auf dem sich das ganze kreative DIY-Spektrum präsentiert: Am 6. und 7. Juni auf der Maker Faire Hannover.

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Mit Robotern und Maker Faire Hannover 2015

Performance-Künstler Lyle Rowell in Aktion: Er wird auf dem Außengelände der Maker Faire Hannover mit seinem feuerspeienden Roboterhund LRRY-1 Gassi gehen.

(Bild: Lyle Rowell)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Philip Steffan
Inhaltsverzeichnis

Für manche ist sie inzwischen zum festen Treffpunkt geworden: Im dritten Jahr in Folge trifft sich die Maker-Szene am 6. und 7. Juni im Hannover Congress Centrum zur Maker Faire Hannover. Das von der Make-Redaktion kuratierte Festival des Selbermachens und der Kreativität versammelt dieses Jahr wieder rund 150 "Maker", vom einzelnen Schrauber über Projekte wie FabLabs, Hackerspaces und ganze Schulgruppen.

Im vergangenen Jahr kamen fast 9000 Besucherinnen und Besucher mit Kind und Kegel nach Hannover, um sich faszinieren zu lassen, aber auch etwas zu lernen und im Wortsinne zu begreifen, denn die Maker Faire ist keine gewöhnliche Messe: An fast jedem Stand darf und soll ausprobiert werden, zahlreiche Workshops werden auch dieses Jahr wieder dafür sorgen, dass viele etwa mit einem selbst geschmiedeten Ring oder der ersten selbst gelöteten Platine nach Hause gehen.

Maker Faire Hannover 2015 (14 Bilder)

Zeitmaschinen aus Schrott

Die niederländische Theatergruppe Abacus um den Erfinder Jan Wessels setzt bei ihren Zeitmaschinen ganz bewusst auf Nachhaltigkeit. Ihre kunstvoll gefer­tigten, skurrilen Fahrzeuge bestehen größten­teils aus alten, recycelten Materialien. (Bild: Abacus)

Auf der Maker Faire dreht sich viel um Technikfaszination: Während in den Hallen die Roboter mit den Menschen interagieren und Arduino- und Raspberry-Pi-Usergruppen ihre Plattformen erläutern, fahren im Außenbereich unter anderem der feuerspeiende Hund LRRY-1 des Performance-Künstlers Lyle Rowell und die verrückten Fantasiegefährte der niederländischen Theatergruppe Abacus herum. Ihre Konstrukteure finden ihre Bauteile dabei vor allem auf Schrottplätzen.

Überhaupt wird auf der Maker Faire viel Schrott flott gemacht: Das gilt nicht nur für die retrofuturistischen Gerätschaften der Steampunk-Aussteller, sondern auch für die Truppen vom Repair Café Cölbe und der Stadt-Teil-Werkstatt Hannover, die live auf der Veranstaltung defekten Gerätschaften wieder Leben einhauchen wollen. Einen besonderen Service bietet auch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) als Hüterin der Einheiten an, die an ihrem Stand mitgebrachte Messgeräte kostenlos durchmisst und kalibriert.

Natürlich gibt es auch DIY-Themen fern jeder Elektronik, die ihren Platz auf der Maker Faire finden: Zahlreiche Crafting-Anbieter zeigen, was man mit Stoff und Faden machen kann. Wer wissen will, wie man schweißt oder etwa Apfelsaft oder Bier herstellt, wird das Festival ebenfalls mit neuen Erkenntnissen verlassen.

Zum dritten Mal ist auch die Make-Light-Initative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) dabei und präsentiert an einem Gemeinschaftsstand zahlreiche Maker mit Photonik-Projekten, etwa eine DIY-Laserharfe, die Mikrocontroller-Wetterstation Sensebox und alle Projekte der Aachener FabLab-Vielbastler Mario Lukas und René Bohne: Den Hologramm-Projektor Lumicator, den Open-Source-Stereolithografie-3D-Drucker Open Exposer, den 3D-Scanner FabScan und die aufnähbaren Leuchtdioden Wear-LEDs.

Wer sich zwischendurch lieber im Sitzen informieren lässt, kann das ganze Wochenende hindurch auch zahlreichen Vorträgen lauschen: Darin geht es um den Einsatz von Technik in der Bildung, um Magnetismus und Servos, Cosplay und Biotechnologie. Für Hands-on-Workshops etwa zum beliebten Controller ESP8266 sind noch Plätze vorhanden, wenn man sich schnell genug anmeldet.

Die Maker Faire Hannover findet am 6. und 7. Juni von jeweils 10 bis 18 Uhr auf dem Gelände des HCC statt. Ein Tagesticket kostet 11 Euro, ein Familienticket für zwei Erwachsene mit bis zu zwei Kindern 20 Euro, weiterhin gibt es Karten für beide Tage. Alle Tickets lassen sich noch im Online-Vorverkauf und an der Tageskasse erwerben.

Wer es nicht nach Hannover schafft, kann sich außerdem schon den 3. und 4. Oktober vormerken: Dann kommt die Maker Faire erstmalig auch nach Berlin. (phs)