Milliarden-Deal: Intel kauft FPGA-Riesen Altera

Zunächst gescheitert, aber nun doch: Für 16,7 Milliarden US-Dollar in bar kauft Intel die Nummer zwei auf dem FPGA-Markt Altera.

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Intel
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Von
  • Andreas Stiller

Die Intel und die Altera Corporation haben sich jetzt doch geeinigt: Für 16,7 Milliarden US-Dollar in Cash – 54 US-Dollar pro Aktie – soll der Deal über die Bühne gehen. Vor etwa einem Monat waren die Verhandlungen mit Altera noch gescheitert, auch damals soll Intel bereits 54 Dollar pro ausstehende Aktie geboten haben. Beide Boards of Directors haben inzwischen schon einstimmig zugestimmt. Das wird dann der bei weitem teuerste Einkauf, den Intel je vollzogen hat, mehr als doppelt so teuer wie vor fünf Jahren die von vielen als völlig überteuert betrachtete Akquisition von McAfee.

Mit der Übernahme der Nummer zwei bei Field-Programmable Gate Arrays (FPGAs) hinter Xilinx steigt Intel nun in einen völlig neuen Markt ein. Da sich die Märkte der Firmen also gut wie nicht überschneiden, ist mit einer baldigen Zustimmung der US-Aufsichtsbehörden FTC und des Justizministeriums zu rechnen.

Altera bietet FPGAs und SoCs in den Serien Stratix, Arria und Cyclone an. Der Stratix 10 wird bereits in Intels 14-nm-Tri-Gate-Prozess hergestellt. Für die SoCs hat Altera auch ARM-Kerne im Programm, für das Stratix-10-SoC etwa ein ARM Cortex-A53, für die anderen ein ARM Cortex-A9. Bei diesem Angebot soll es auch nach der Übernahme bleiben. "Intel plans to continue support and development for Altera's ARM-based and power management product lines" – so heisst es in Intels Pressemitteilung.

Kombi-Chips mit Intel-Prozessoren und Altera-FPGAs stehen ebenfalls bald zu erwarten. Intel hat vor kurzem die Integration von FPGA/ASIC-Kernen der Firma eASICs in die Xeon-Line angekündigt, möglicherweise sollte das ein wenig Druck auf Altera ausüben, dass sie nicht die einzigen sind. Auch über eine noch viel teurere Übernahme von Broadcom wurde spekuliert. Doch diesen bislang größten Deal in der Halbleitergeschichte hat der Chiphersteller Avago, der 2013 bereits LSI für 6,6 Milliarden US-Dollar eingekauft hatte, letzte Woche für 37 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Bis Anfang 2016 soll die Broadcom-Akquisition abgeschlossen sein.

(as)