Linux-Kernel 4.1 bekommt zwei Jahre Pflege

Entwickler Greg Kroah-Hartman will den Linux-Kernel 4.1 bis Mitte 2017 pflegen. Derweil verzögert sich die Fertigstellung dieser Version allerdings noch um eine Woche.

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Linux-Kernel 4.1 bekommt zwei Jahre Pflege

Die Pflege von Linux 3.10 läuft bald aus.

(Bild: Screenshot von Kernel.org)

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Der Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman will das in zwei Wochen erwartete Linux 4.1 als Longterm-Kernel pflegen. Er betreut solche Versionen mit Langzeit-Pflege typischerweise zwei Jahre, daher dürfte Kroah-Hartman sich bis mindestens Sommer 2017 um Linux 4.1 kümmern. Dabei veröffentlicht er je nach Dringlichkeit alle paar Tage oder Wochen neue Minor-Releases (4.1.n) mit Fehlerkorrekturen und kleinen, offensichtlich ungefährlichen Verbesserungen; strenge Regeln sollen dabei sicherstellen, dass die Änderungen keine Fehler einschleppen.

Greg Kroah-Hartman macht Linux 4.1 zu einem Longterm-Kernel.

(Bild: Screenshot von Google+ )

Kroah-Hartman kündigte die Langzeit-Pflege für Linux 4.1 in einem Google-Plus-Beitrag an, nachdem ein Entwickler der Long Term Support Initiative (LTSI) der Linux Foundation auf Twitter und in einem Vortrag erklärt hatte, dass Linux 4.1 Kroah-Hartmans nächster Longterm-Kernel wird. Der betreut die jeweils aktuelle Kernel-Version (den "Stable Kernel") und wählt pro Jahr einen Kernel aus, den er zirka zwei Jahre pflegt. Derzeit sind das 3.14 und 3.10; die Pflege für Letzteren soll im Herbst auslaufen.

Darüber hinaus gibt es noch andere Kernel-Entwickler, die einzelne Kernel-Versionen im Rahmen von Kernel.org pflegen. Oracle-Mitarbeiter Sasha Levin etwa hat kürzlich angekündigt, den Kernel 3.18 bis zum Januar 2017 betreuen zu wollen. Debians Kernel-Maintainer Ben Hutchings will den in Debian 7 eingesetzten Kernel 3.2 noch bis zum nächsten Jahr pflegen. Willy Tarreau kümmert sich nach wie vor noch um den 2009 vorgestellten Linux-Kernel 2.32; er hat kürzlich allerdings angekündigt, in den nächsten drei bis sechs Monaten noch eine oder vielleicht zwei neue Versionen zu veröffentlichen, bevor er die Pflege einstellt.

Linus Torvalds hat derweil die siebte Vorabversion des Linux-Kernels 4.1 freigegeben und dabei erklärt, in einer Woche noch eine achte veröffentlichen zu wollen. Offenbar eine Woche später will er dann Linux 4.1 freigeben – vermutlich also rund um den 22. Juni. Anders als zuletzt dürfte die Entwicklung einer neuen Version daher diesmal nicht neun, sondern zehn Wochen dauern. Der Grund für die Verzögerung ist ein weltlicher: Linus Torvalds will in der Woche vor der Freigabe in den Familienurlaub und sich dort nicht mit der Aufnahme von Änderungen für Linux 4.2 beschäftigen.

Linux 4.1 verzögert sich um eine Woche.

(Bild: Screenshot von gmane.org )

(thl)