Linksys bringt ersten MU-MIMO-Router in den Handel

Während die Konkurrenz neue Multi-User-MIMO-Router nur auf Messen zeigt, prescht Linksys vor und wirft als erster Hersteller ein solches Gerät auf den deutschen Markt.

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Linksys liefert MU-MIMO-Router

(Bild: Linksys)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Klan

Der EA8500 von Linksys soll als erstes im Handel erhältliches Endgerät mehrere WLAN-Clients per Multi-User-MIMO simultan mit Daten versorgen. Wie viele Clients er mit welchen Geschwindigkeiten anspricht, hat Linksys noch nicht erklärt. Denkbar wäre es jedoch, dass der Router bis zu vier MU-MIMO-fähige Clients bei einer Übertragungsrate von jeweils 433 MBit/s brutto mit Daten versorgt.

Die Anbindung von zwei Clients mit 867 MBit/s über zwei Streams kommt ebenfalls als mögliches Betriebsszenario in Betracht. Von der Hardware-Ausstattung ähnelt der EA8500 der zur CeBIT präsentierten, aber noch nicht erhältlichen Fritzbox 4080 von AVM, sowie der auf der Anga Com vorgestellten Fritzbox 6590 Cable. Alle genannten Router verwenden den Qualcomm-VIVE-Chipsatz. Der Linksys kommt mit einem 1,4-GHz schnellen Zweikern-Prozessor daher.

Mit einem Problem haben bisher jedoch alle MU-MIMO-fähigen WLAN-Basen zu kämpfen: Kompatible Gegenstellen fehlen aktuell am Markt.

Um sich mit externen Festplatten zu verbinden, bietet der Breitband-Router EA8500 von Linksys sowohl eine USB-3.0-Buchse, als auch einen Kombianschluss, der wahlweise als USB-2.0-Port oder als eSATA-Anschluss herhält.

(Bild: Linksys)

Das Dualband-Gerät kommuniziert mit Gegenstellen im 2,4- und im 5-GHz-Band simultan über bis zu vier Streams (4-Stream-SU-MIMO). Dabei nutzt es vier verstellbare externe Antennen, die den Empfang per Beamforming verbessern sollen. Gemäß dem Funkstandard IEEE 802.11ac überträgt es Daten im 5-GHz-Band mit maximal 1733 MBit/s brutto, im 2,4-GHz-Band erreicht es höchstens 600 MBit/s brutto nach IEEE 802.11n. Unter Nutzung der in diesem Band nicht spezifizierten Modulation QAM256 steigt die maximale Übertragungsgeschwindigkeit auf 800 MBit/s brutto.

Dem Gerät fehlen die automatische Kanalwahl DFS (Dynamic Frequency Selection) und die Sendeleistungskontrolle TPC (Transmit Power Control). Darum darf es in Deutschland im 5-GHz-Band nur auf den Kanälen 36 bis 48 Funken, was wiederum zu Bandbreiten-reduzierenden Kollisionen mit benachbarten WLANs führen kann. Laut dem Hersteller soll der Router IPv6-kompatibel sein.

Verbindung zur AuĂźenwelt per Kabel nimmt der Router ĂĽber einen Gigabit-WAN-Port auf, fĂĽr das heimische Kabel-Netzwerk bietet er vier Gigabit-LAN-AnschlĂĽsse. Externe Speichermedien oder Drucker gibt der EA8500 ĂĽber einen USB-3.0-Port oder einen USB-2.0-Port frei. Bei letztgenanntem handelt es sich um eine Kombi-Buchse, die optional auch als eSATA-Anschluss fungiert.

Der Linksys-Router soll 300 Euro kosten.

[Update 10.06. - 13:37 Uhr: Linksys hat bestätigt, dass der EA8500 per MU-MIMO bis zu vier Clients simultan mit Daten bei einer Geschwindigkeit von 433 MBit/s brutto versorgt.] (fkn)