Landesmedienanstalten wollen Medienkompetenz vermitteln

Die Landesmedienanstalten wollen sich künftig verstärkt auf die Vermittlung von Medienkompetenz spezialisieren.

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  • dpa

Die Landesmedienanstalten wollen sich künftig verstärkt auf die Vermittlung von Medienkompetenz spezialisieren. "Es wird in der Zukunft viel wichtiger sein, Medienkompetenz und Medienpädagogik zu vermitteln", sagte der Geschäftsführer der Sächsischen Landesmedienanstalt, Martin Deitenbeck, in einem dpa- Gespräch. "Damit sind wir momentan noch allein auf weiter Flur." Die Landesmedienanstalten, die für die Aufsicht des privaten Rundfunks in Deutschland zuständig sind, wollten deshalb künftig andere Schwerpunkte setzen. "Um die Zukunft der Landesmedienanstalten mache ich mir keine Sorgen", sagte Deitenbeck.

Er wies den Vorwurf zurück, die Landesmedienanstalten seien als "zahnlose Papiertiger" relativ unwirksam. "Im privaten Rundfunk haben wir eine sehr wirksame Kontrolle des Jugendschutzes und der Werberechtlinien", sagte Deitenbeck. Das gehe mitunter so weit, dass die Veranstalter mit Bußgeldern belegt werden. Bei der Diskussion um die TV-Show "Big Brother" habe sich gezeigt, dass die Landesmedienanstalten Formate ausgiebig diskutierten. Es seien die Landesmedienanstalten gewesen, die die "Big Brother"-Diskussionen angestoßen hätten. "Es ist eben nicht so, dass überhaupt nichts passiert", sagte Deitenbeck. Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk dagegen hätten die für die Aufsicht zuständigen Rundfunkräte bei den Stasivorwürfen gegen den MDR oder Jugendschutzfragen bei "Tatort"- Folgen nicht genügend eingegriffen und ihre Kontrollfunktion nur unzureichend erfüllt, kritisierte Deitenbeck.

Nach seinen Worten hat es sich in Sachsen bewährt, den Kabelnetzbetreibern große Freiräume bei der Belegung ihrer Kabelplätze zu gewähren. Der Freistaat ist das einzige Bundesland, in dem die Vergabe der Plätze in den Kabelnetzen nicht von der Landesmedienanstalt vorgegeben wird. "Wir haben in den vergangenen Jahren gesehen, dass die Zuschauer die Programme erhalten, die sie auch sehen wollen", sagte Deitenbeck. Bei der Einführung 1996 sei versucht worden zu vermeiden, dass eine Vielzahl der dritten Programme aus anderen Bundesländern die Kabelplätze verstopfen. "Für die privaten Sender sollten noch genügend Plätze freigehalten werden." Ein System, das bis zum letzten Platz festlege, was anzubieten sei, könne nicht funktionieren, sagte Deitenbeck. (dpa) / (jk)