Nach dem Change Management ist vor dem Change Management, Teil 1

Die IT ist kontinuierlichen Veränderungen unterworfen. Daher ist ein Change Management als Teil der Unternehmenskultur eigentlich zwingend. Dennoch ist die systematische Herangehensweise an Veränderungen im eigenen Betrieb noch nicht sehr weit verbreitet.

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Von
  • Sabine Wojcieszak
Inhaltsverzeichnis

Die IT ist kontinuierlichen Veränderungen unterworfen. Daher ist ein Change Management als Teil der Unternehmenskultur eigentlich zwingend. Dennoch ist die systematische Herangehensweise an Veränderungen im eigenen Betrieb noch nicht sehr weit verbreitet.

Die IT ist eine der fortschrittlichsten Branchen überhaupt. Ob neue Tools, Programmiersprachen oder Neuerungen im Hardwarebereich – stete Änderungen im technischen Umfeld gehören zur Tagesordnung. Hinzu kommen neue Anforderungen des Markts – auch in Bezug auf die Rahmenbedingungen. So sollen zum Beispiel Produkte zunehmend schneller ausgeliefert werden, und die Anforderungen an die Usability steigen bei stets komplexeren Systemen. Auch die immer noch wachsende Open-Source-Community verändert das Arbeitsumfeld ebenso wie die Erwartungen der Generation Y und ihre Forderungen nach New Work. Erschwert werden mag die Situation durch den in der IT-Branche vielfach beschworenen Fachkräftemangel und die damit wachsende Notwendigkeit der weltweiten Collaboration.

Unabhängig davon, ob im Bereich des agilen Projektmanagements über Teamwork in veränderlichen Projektteams, Scrum, Continuous Delivery, Extreme Programming, Paarprogrammierung oder Story Cards gesprochen wird oder über unternehmensphilosophische Ansätze wie DevOps oder BizDevOps, immer sind es die Menschen hinter diesen zunächst theoretischen Idealen. Sie müssen diese Veränderungen mittragen und mit Leben füllen.

Veränderungen gehören zum Alltag dazu – bewusst oder unbewusst. Sie können vom einzelnen Individuum gewollt sein oder aber von den äußeren Umständen aufgezwungen werden. Doch eines haben sie immer gemeinsam: Veränderungen bedeuten stets, dass die Menschen innerhalb dieser ihre Verhaltensweisen überdenken und anpassen, alte Routinen aufgeben und sich neue erarbeiten müssen. Grundlage dafür ist die Offenheit, Neues zu erlernen oder Altbewährtes in Bezug auf neue Erfahrungen, neues Wissen oder neue Eindrücke abzuwandeln.

Auf jeden Fall bringen Veränderungen Unsicherheiten mit sich, weil die gewohnte Komfortzone zu verlassen ist und niemand weiß, was außerhalb dieses Wohlfühlbereichs wartet. Zusätzlich bedürfen Veränderungen eines hohen Maßes an Energie, Ausdauer sowie Geduld und sind nicht immer nur von sofort sichtbaren Erfolgserlebnissen gekrönt. Teilweise sind die Anstrengungen auch so groß, dass die kleinen Erfolge übersehen oder im direkten Vergleich zur aufgewandten persönlichen Energie unterbewertet werden.