Flaschenclip mit OpenSCAD individualisieren – so geht's
Individuelle Clips für Getränkeflaschen lassen sich mit dem 3D-Drucker leicht herstellen. Die Aufschrift passen wir im Grafikprogramm OpenSCAD an.
- Roland Hieber
Ob Wohngemeinschaft, Familienfeier oder Uni-Party – entfernen sich Getränkeflaschen auf dem Kasten, wird es oft schnell unübersichtlich. Im Braunschweiger Hackerspace Stratum 0 wurde daher eine Lösung in Form von Flaschenclips entwickelt, die mit einem 3D-Drucker im Handumdrehen selbst gedruckt werden.
Die flexiblen Plastikclips können Sie einfach nachdrucken und dabei in wenigen Schritten personalisieren. Dazu benötigen Sie einen 3D-Drucker oder der Zugang zu einem (etwa über 3D Hubs) und die Open-Source-Software OpenSCAD. Sie kann kostenlos heruntergeladen werden und läuft auf Windows, Linux und OS X.
Für die Umsetzung erstellen wir zuerst einen Ordner "bottle-clips". Dort speichern wir die Datei bottle-clip.scad und das Logo ab. Eine Auswahl an vorgefertigten Logos gibt es auf der Thingiverse-Seite zu den Clips. Außerdem legen wir Unterordner "write" an. Dort speichern wir die Bibliothek Write.scad, mit der wir die Schrift auf unseren Clip bekommen, und die Schriftart (hier: orbitron.dxf). Weitere Schriftarten finden Sie ebenfalls im Internet.
Die Datei bottle-clip.scad wird in OpenSCAD geöffnet, sie enthält den Code für unsere Clips in mehreren Varianten. Das Clip-Modul für 0,33-Liter-Flaschen heisst bottle_clip_longneck
, außerdem enthalten sind bottle_clip
für 0,5-Liter-Flaschen und bottle_clip_steinie
für die "Steinieform". Am Ende der Datei rufen wir den Clip auf, den wir drucken wollen, und ergänzen die Aufschrift und das Logo:
bottle_clip(name="Roland", logo="logo.dxf");
Nach einem Druck auf F6 (und einem Schluck Kaffee) ist unser Clip fertig gerendert. Das Modell exportieren wir als STL-Datei, die wir in die 3D-Druck-Software des jeweiligen Druckers laden können.
Wer für seinen Flaschenclip ein eigenes Logo entwerfen möchte, benötigt ein Programm, das das Vektorformat DXF beherrscht. Eine kostenlose Software ist Inkscape, die ebenfalls Open-Source ist und für Windows, Linux und OS X heruntergeladen werden kann. Eine detaillierte Anleitung finden Sie im Heft.
- Den Artikel "3D-Modeling mit OpenSCAD" lesen Sie in der Make-Ausgabe 3/15 ab Seite 130.
(hch)