CIA-Angestellte betrieben "illegalen Chatraum"
Der CIA ermittelt gegen Angestellte, die ĂĽber mehrere Jahre im Computersystem des US-Geheimdienstes einen "verdeckten Chatraum" betrieben haben sollen.
Der US-Geheimdienst CIA ermittelt gegen Angestellte, die über mehrere Jahre im Computersystem des US-Geheimdienstes einen "verdeckten Chatraum" betrieben haben sollen. Nach einem Bericht der Washington Post vom Wochenende sollen 160 Personen in den Fall verwickelt sein – mehrere hochrangige Geheimdienstler seien vom Dienst suspendiert worden, berichtet das US-Blatt.
Ein CIA-Sprecher hat die Untersuchungen mittlerweile bestätigt. Sicherheitsrelevante Informationen oder geheimes Material sei jedoch nicht ausgetauscht worden, erklärte der CIA-Sprecher. Laut dem Fernsehsender CNN sei auch die Zahl von 160 beteiligten Personen irreführernd; einige hätten sich nur einmal an dem System angemeldet und danach nie wieder.
Sorgen macht den Sicherheitsbeauftragten des Geheimdienstes denn auch weniger der Inhalt – es sollen beispielsweise schlüpfrige Witze ausgetauscht worden sein – sondern mehr die Existenz des versteckten Chatraums an sich. Theoretisch sollten die leitenden CIA-Kader jeden Tastendruck ihrer Mitarbeiter mit Hilfe einer Software namens "Shadow" überwachen können.
Die Datenschutz-Panne reiht sich in eine Folge von peinlichen Computerpannen bei der CIA ein. 1996 hatte der damalige Behördenchef Hohn Deutch seinen Hut nehmen müssen, nachdem herausgekommen war, dass er geheimes Material auf seinem nicht abgesicherten und mit dem Internet verbundenen Home-Computer bearbeitet hatte. (wst)