Fantastic mit erneuter Gewinnwarnung und Entlassungen (Update)
Der Spezialist für Software zur Breitbandübertragung brach an der Börse nach einer erneuten Gewinnwarnung ein.
Manchmal helfen auch "Strategieänderungen" erst einmal nichts: Zeigte sich Fantastic, der Spezialist für Software zur Breitbandübetragung, nach Bekanntgabe einer Zusammenarbeit mit IBM noch optimistisch, Ende 2001 schwarze Zahlen schreiben zu können, überraschte die Firma am heutigen Donnerstagmorgen die Anleger. Laut einer erneuten Gewinnwarnung werde man im laufenden Jahr den prognostizierten Umsatz von 35 Millionen US-Dollar (37,5 Millionen Euro) verfehlen. Das Schweizer Software-Unternehmen will zudem im Zuge eines Umbaus rund 30 Prozent der 356 Mitarbeiter entlassen.
Im Geschäftsjahr 2000 rechnet Fantastic jetzt mit einem Umsatz "um Vorjahresniveau", sagte Unternehmenssprecher Jürg Bollag der Wirtschaftsnachrichtenagentur dpa-AFX. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen mit Software für den schnellen Datentransfer über das Internet 22,98 Millionen US-Dollar eingenommen. Bereits am 28. Juli hatte das Unternehmen seine Umsatzprognose von 50 Millionen US-Dollar auf 35 Millionen US.Dollar nach unten korrigiert.
"Diese Nachricht ist eine Frechheit", schimpfte ein Händler einer großen deutschen Landesbank laut dpa. "Schlimmer geht's nimmer", mehr könne zu diesem Unternehmen, das "kein Mensch braucht", nicht gesagt werden, tobte der Börsianer. Die Aktien der am Neuen Markt im Nemax 50 notierten Firma haben am heutigen Donnerstag mit Verlusten auf die erneute Gewinnwarnung des Unternehmens reagiert. Am heutigen Börsentag sank der Kurs bis kurz vor 13 Uhr bereits um 7,37 Prozent auf 1,76 Euro. Das 52-Wochen-Hoch des Papiers lag bei 54,40 Euro.
Fantastic-Finanzchef Andreas Emmenegger versicherte, mit der neuen Unternehmensstruktur, dem Ausbau der Vertriebskanäle und den zur Zeit flüssigen Mitteln von 84 Millionen US-Dollar sei Fantastic "bestens gewappnet, um auf die sich verändernden Kundenwünsche gezielt einzugehen". Bis zum 30. Juni solle der Firmenumbau abgeschlossen sein. Nach den Worten von Unternehmenschef Reto Braun ist der Breitbandmarkt langsamer gewachsen als erwartet. (jk)