Grimme Online Award für Netwars

Die Multimedia-Dokumentation "netwars / out of CTRL", die auf heise online lief, ist unter den Gewinnern des Grimme Online Awards. Eine Museumswebsite, ein Newsletter und ein digitales Stadtmagazin kommen dazu. Der prominenteste Nominierte ging leer aus.

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Grimme Online Award für Netwars
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Inhaltsverzeichnis

Die von Filmtank produzierte Multimedia-Dokumentation "netwars / out of CTRL", die vor einem Jahr von heise online parallel zu einer Fernsehdokumentation auf Arte präsentiert wurde, bekommt den Grimme Online Award – den einzigen in der Kategorie Wissen und Bildung. Sie erzählt in fünf Episoden vom drohenden Cyberkrieg und von den Attacken, die bereits passieren. "Die Barriere Bildschirm scheint sich aufzulösen, dem Nutzer wird distanzlos, fast übergriffig sein digitaler Fingerabdruck ins Bewusstsein gerufen", schreibt die Jury zur Begründung. "netwars / out of CTRL" sensibilisiere für essentielle Themen des Internet-Zeitalters wie Vertrauen und Transparenz, liefert dabei aber auch Hilfe zur digitalen Selbsthilfe.

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Eine Webreportage über den Absturz des Passagierflugzeugs in der Ostukraine hat ebenfalls einen Preis gewonnen. "MH17 – Die Suche nach der Wahrheit" verbinde klassischen Journalismus mit digitalen Erzählmethoden, befand die Jury am Donnerstagabend in Köln. Die Reportage ist das Ergebnis einer monatelangen Vor-Ort-Recherche des unabhängigen Recherchebüros Correctiv, das sich über Spenden und Stiftungen finanziert.

Gewinner und Nominierte des Grimme Online Award 2015 (25 Bilder)

Preis in der Kategorie Information: Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt verfasst einen täglichen Newsletter und zeigt damit, dass sich dieses Medium auch in Zeiten sozialer Medien mit Leben füllen lässt.

In der Kategorie "Information" gab es noch zwei weitere Preise: Ausgezeichnet wurden das digitale Stadtmagazin "neukoellner.net" aus dem Berliner Bezirk Neukölln und "Checkpoint", ein Newsletter des "Tagesspiegel"-Chefredakteurs Lorenz Maroldt.

Gleich vier Preise vergab die Jury diesmal in der Kategorie "Kultur und Unterhaltung": Mit einem Award von der Bühne gingen die Macher der Arte-Webreportage "Polar Sea 360°", die den Klimawandel unmittelbar erfahrbar machen will. Der Nutzer kann dabei selbst entscheiden, was er sich näher ansehen möchte. Das Städel-Museum bekam einen Award für geschickt aufbereitete Hintergrundinformationen zu einer großen Ausstellung: das Digitorial "Monet und die Geburt des Impressionismus".

Der YouTube-Kanal "Hyperbole TV" bestach in den Augen der Jury durch Witz und frische Professionalität. Einer der Macher sagte, "Hyperbole TV" tue, was die Öffentlich-Rechtlichen nicht tun könnten, nicht tun wollten oder nicht tun dürften. Ebenfalls in der Kategorie "Kultur und Unterhaltung" prämiert wurde das Webspecial "Mamour, mon amour" über die Liebesbeziehung zwischen der Schweizerin Lena und dem Senegalesen Mamour, der ohne Papiere in der Schweiz lebt.

In der Kategorie "Spezial" gab es dieses Jahr keine Auszeichnung. Astronaut Alexander Gerst ging dadurch leer aus – er war für seine Twitter- und Facebook-Beiträge aus dem Weltraum nominiert gewesen. Den Publikumspreis erhielt die YouTube-Reihe "Shore, Stein, Papier", in der ein Ex-Junkie am Küchentisch Episoden aus seinem Leben als Süchtiger erzählt.

Der nicht dotierte Grimme Online Award zeichnet seit 2001 deutschsprachige Online-Angebote aus. Moderatorin Sandra Rieß bezeichnete ihn als den wichtigsten deutschen Preis für "qualitativ hochwertige Internetangebote". Für die insgesamt acht Preise waren diesmal 25 Webangebote aus 1400 Vorschlägen nominiert. (anw)