Miniaturbrennstoffzelle treibt Handy an
Eine Miniaturbrennstoffzelle ist in Sekunden aufgeladen und versorgt das Mobiletelfon wochenlang mit Strom.
Motorola hat Prototypen einer Miniaturbrennstoffzelle vorgestellt, die in Mobiltelefone und Organizer passt. Als Brennstoff dient Methanol, der in Kombination mit Luftsauerstoff in der Zelle elektrische Energie erzeugt. Zunächst sorgt ein Katalysator für die Zersetzung von Methanol in Kohlendioxid und Elektronen an der Minuselektrode. Eine Membran befördert die ebenfalls freigewordenen Protonen zu einem weiteren Katalaysator, an dem sie mit Sauerstoff aus der Luft zu Wasser reagieren. Die Elektrode hier lädt sich positiv auf.
Die Miniaturzelle soll fünf- bis zehmal mehr Energie liefern als Lithiumionen- oder Lithiumpolymer-Akkus und in Sekunden aufgeladen sein. Das Besondere an der Brennstoffzelle ist nicht nur ihre kleine Bauform, sondern auch, dass sie mit dem flüssigen Brennstoff Methanol arbeitet. Andere Forschungsprojekte verwenden dagegen Wasserstoff, der hochexplosiv ist und deshalb in großen und schweren Behältern – meist aus Metall – aufbewahrt werden muss.
Der Prototyp liefert 100 mW Leistung bei einer Spannung von 0,5 V. Ein Wandler zwischen Zelle und Mobilgerät erhöht die Spannung auf die vom Mobiltelefon oder PDA benötigten Wert. Die Entwickler bei Motorola haben ihre Erfindung bereits im Januar vorgestellt und rechnen noch mit mindestens drei bis fünf Jahren, bevor erste Brennstoffzellen Strom für Mobilgeräte liefern. (jr)