Britisch-französisches Telekom-Gerangel
Wegen des Joint-Venture Vizzavi, das Vodafone und Vivendi gemeinsam ins Leben gerufen haben, sind British Telecom und Vivendi, Partner bei Cegetel, in Streit geraten.
Der britische Ex-Monopolist British Telecom (BT) erwägt nach Informationen der Financial Times, eine Schadensersatzklage gegen seinen Erzrivalen Vodafone und den französischen Mischkonzern Vivendi. Grund: BT ist sauer über die Zusammenarbeit von Vodafone und Vivendi im französische Internet-Portal Vizzavi. In dem Joint-Venture mit Vodafone sieht BT eine Verletzung von Vereinbarungen, auf denen die Zusammenarbeit von Vivendi und BT beim französischen Telekommunikationsunternehmen Cegetel beruht. An Cegetel ist BT mit 26 Prozent beteiligt. Ein Versuch der Briten, die Schließung von Vizzavi gerichtlich zu erzwingen, scheiterte jedoch am letzten Freitag.
Allerdings steht BT unter bestimmten Bedingungen immer noch frei, auf Schadensersatz zu klagen. Als Internet-Provider für SFR, die zweitgrößte Mobilfunk-Gesellschaft Frankreichs und Tochtergesellschaft von Cegetel, wurde nämlich Vizzavi vorgesehen. Das Gericht hat BT nun eine Schadensersatzklage ausdrücklich dann eingeräumt, wenn die Briten beweisen können, dass die Vereinbarung zwischen Vizzavi und SFR nachteilig für den Mobilfunk-Anbieter ist. Bislang hat BT aber noch nichts Definitives darüber mitgeteilt, wie man in der Sache weiter vorgehen werde.
Letztlich könnten sich BTs gerichtliche Schritte aber negativ auf die Absichten auswirken, den BT-Anteil von 26 Prozent an Cegetel zu verkaufen. Vivendi hat nämlich ein Veto-Recht, was den Wechsel von Anteilseignern in dem gemeinsamen Unternehmen betrifft, und verlangt von BT, sich weiterhin zur Mitarbeit bei Cegetel zu bekennen. Man habe durch die Zusammenarbeit mit Vodafone und der Gründung von Vizzavi keine Vereinbarungen gebrochen, ließ Vivendi unter Berufung auf die Gerichtsentscheidung BT wissen. (chr)