Xbox Wireless Elite Controller: Das 150-Dollar-Gamepad

Microsoft nutzte die Spielemesse E3 auch, um ein konfigurierbares Gamepad vorzustellen. Der Xbox Wireless Elite Controller soll Profispieler auf Xbox One und Windows 10 ansprechen. Ist er den heftigen Preis wert?

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Xbox Wireless Elite Controller

(Bild: MIcrosoft)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Roland Austinat
Inhaltsverzeichnis

Professionelle PC-Spieler schwören seit Jahren auf individualisierte Eingabegeräte. Tastaturen mit Makrofunktionen, Mäuse mit Zusatztasten und Gewichten verschaffen ihnen einen – wenn auch oft nur gefühlten – Wettbewerbsvorteil. Besitzer von Spielkonsolen wie PlayStation 4, Xbox One und Wii U haben die Wahl zwischen hervorragenden Originalcontrollern und oft klapprigen Gamepads "Made in China". In diese Marktlücke zielt Microsoft mit dem auf der E3 vorgestellten Xbox Wireless Elite Controller. Der Hersteller will mit zusätzlichen Tasten und Ministicks auch Konsolenspielern zur Höchstpunktzahl verhelfen. Obendrein ist er auch mit Windows 10 kompatibel.

Der Controller kostet 150 US-Dollar plus Mehrwertsteuer und ist damit zweieinhalb Mal so teuer wie das normale, ebenfalls schnurlose Xbox-One-Gamepad. Womit rechtfertigt Microsoft den stolzen Preis? Erstens besitzt das Eingabegerät qualitativ hochwertigere Schalter und ist aus robusteren Materialien gefertigt. Damit liegt es spürbar schwerer und griffiger in der Hand als das Standard-Gamepad, das uns nach unserem E3-Testlauf nun wie ein Leichtgewicht vorkommt. Zweitens können Spieler das Gerät umfangreich individuell konfigurieren. So gibt es für das D-Pad mit seinen acht deutlich spürbaren Schaltpunkten einen kreuzförmigen und einen runden Metallaufsatz. Drei mitgelieferte Ministick-Paare aus Metall unterscheiden sich in Höhe und Oberfläche: Die mittelhohen wölben sich konvex, die anderen konkav. Sie sind per stabiler Magnethalterung mit dem Gamepad verbunden.

Xbox Wireless Elite Controller (5 Bilder)

Der Xbox Elite Wireless Controller besitzt qualitativ hochwertigere Schalter und ist aus robusteren Materialien als das Standard-Gamepad gefertigt. Damit liegt es spürbar schwerer und griffiger in der Hand.
(Bild: Roland Austinat)

Auf der Gamepad-Unterseite befinden sich vier Kipphebel. Sie sollen dafür sorgen, dass man beim Spielen die Daumen nicht von den Ministicks nehmen muss, um eine Taste zu drücken. Sie bilden beliebige Tasten und deren Kombinationen ab. Das können ein Waffenwechsel in einem 3D-Shooter, das manuelle Schalten in einem Rennspiel oder zahlreiche Navigationsfunkionen in einer Flug- oder Weltraumsimulation sein. Auch die Kipphebel sind mit Magnethalterungen mit dem Gamepad verbunden.

Auf diese etwas delikat erscheinende Verankerung angesprochen verweist Microsoft auf erfolgreiche Tests mit mehreren Millionen Schaltvorgängen – vor Wut vor die Wand werfen sollte man auch den Elite-Controller besser nicht. Auch der Hub der unteren Trigger-Tasten an der Vorderseite lässt sich für schnelle Action-Titel getrennt voneinander per Schalter verkürzen. Den vier Tasten auf der rechten Controllerseite verpasste Microsoft bessere Druckpunkte und wölbte sie etwas stärker nach oben. Mit einem Schiebeschalter kann der Spieler zwischen zwei per App konfigurierten Tasten-Layouts wechseln.

Der Xbox Wireless Elite Controller ist tatsächlich eine Verbesserung des regulären Xbox-One-Gamepads. Trotz gleicher Größe liegt er besser in der Hand und lässt sich auf vielfache Weise konfigurieren. Sogar unterschiedlich hohe Ministicks auf der linken und rechten Seite sind denkbar. Die vier Kipphebel auf der Unterseite bieten in manchen Spielegenres einen echten Mehrwert – ob sich dadurch neue Punktrekorde einfahren lassen, bleibt jedoch abzuwarten. Wer sich zum Elite-Kauf durchringen kann, bekommt außerdem eine stabile Tasche und ein USB-Ladekabel dazu. Statt wiederaufladbarer Batterien legt Microsoft dem Paket aber nur zwei Einweg-Mignon-Zellen bei. (anw)