Ausverkauf an den Weltbörsen

Ob Tokio, Hong Kong, New York oder Frankfurt, an den internationalen Aktienmärkten herrscht Panik.

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Von
  • Adolf Ebeling

Ob Tokio, Hong Kong, New York oder Frankfurt, an den internationalen Aktienmärkten herrscht Panik. Die amerikanische Nasdaq gab erneut deutlich nach und verlor bis zu 5,2 Prozent auf 2869 Punkte. Der Markt für High Tech-Werte hatte bereits in der vergangenen Woche zwölf Prozent eingebüßt und die psychologisch wichtige 3000er-Line nach unten durchbrochen. Der Dow-Jones-Index für die 30 führenden US-Aktien sank um 1,9 Prozent und fiel auf 10384 Punkte (19 Uhr MEZ).

Während das Börsenbarometer für deutsche Standardwerte, der Dax, "nur" um 2,2 Prozent auf 6700 Zähler absackte, erlebten Anleger an der deutschen Wachstumsbörse, dem Neuen Markt, ein wahres Desaster. Um rekordverdächtige 384 Punkte (-9,97 %) krachte der Nemax-Allshare-Index steil nach unten, durchbrach die 3500er-Linie und fiel auf den Jahrestiefstand von 3471, knapp 155 Zähler vom 52-Wochen-Tief entfernt.

Die Stimmung tendiere gen Nullpunkt, heißt es in Händlerkreisen, von regelrechter "Exekution" einiger Unternehmen wie Atoss (-45 %) oder Intraware (-42 %) ist die Rede. Anleger und Analysten seien angesichts einer Flut von Umsatz- und Gewinnwarnungen über die zukünftige Geschäftsentwicklung im Technologiesektor stark verunsichert.

Den negativen Trend verstärkte Hewlett Packard mit einem enttäuschenden Ergebnis für das vierte Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 1999/2000. Die Aktie verlor rund 14 Prozent auf 33,63 Dollar. Davon wurden auch andere große Technologiewerte wie Compaq, Dell, Sun Microsystems, Microsoft und Apple belastet. Hinzu kommt der ungeklärte Ausgang der US-Präsidentenwahl, der zu gebremster Handelsaktivität führt.

Auch der Handel per Erscheinen leidet unter der negativen Stimmung: Geringe Umsätze und abbröckelnde Kurse bestimmen das Bild. Betroffen davon ist auch die Deutsche Post AG, deren Graumarktkurse sich mit 19 bis 20,5 Euro gerade am unteren Ende der Bookbuildingspanne von 18 bis 23 Euro bewegen. (ae)