Ein Drittel aller Server im Koma

Rund 10 Millionen Server weltweit sollen laut einer aktuellen Studie nichts tun außer Strom verbrauchen.

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Von
  • Jürgen Seeger

Laut einer von der Stanford University gemeinsam mit der Anthesis Group veröffentlichten Studie soll ein Drittel aller RZ-Server zwar eingeschaltet sein, aber schlicht nichts tun. Basis der Einschätzung ist eine neuere Erhebung der Daten von knapp 4000 Rechnern, durchgeführt von TSO Logics, einer Firma für Software zum energieeffizienten Betrieb von Rechenzentren. Diese Zahlen werden untermauert durch Kalkulationen des Uptime-Instituts. Sie beziehen sich auf physische Server, nicht auf virtualisierte.

Die Autoren der Studie, die diese Rechner mit dem Attribut "komatös" belegen, schätzen deren Zahl in den USA auf 3,6 Millionen, weltweit auf 10 Millionen. Als komatös wurde ein Rechner dann bezeichnet, wenn kein Datenverkehr zu oder von ihnen feststellbar war und sie ohne Last liefen.

Hinzu kommt, dass laut McKinsey-Schätzungen die Auslastung von Servern in Rechenzentren selten über 6 Prozent liegt. Diese Feststellung wurde bereits 2008 getroffen, die Werte sollen sich seitdem nicht verbessert haben. Als Grund gilt schlampiges Management der RZ-Ressourcen.

2012 hatte das Uptime-Institut 20 000 Server im Leerlauf identifiziert. Allein die Ersparnis durch deren Abschaltung setzt das Institut mit 9 Megawatt an. Für die geschätzten 10 Millionen Rechner weltweit käme man auf über 4 Gigawatt – entsprechend der Leistung von vier Kernkraftwerken. (js)