Linux soll Windows den PC-Desktop streitig machen
Eine Gruppe fĂĽhrender Hardwarehersteller und Softwareentwickler will Linux nun auch als Desktop-Betriebssystem etablieren
Eine Gruppe führender Hardwarehersteller und Softwareentwickler will Linux nun auch als Desktop-Betriebssystem etablieren. Am Rande der morgen beginnenden Linux World Konferenz im kalifornischen San Jose solle dazu die Gnome Stiftung gegründet werden, berichtet die New York Times. Das Ziel: Mit einer einheitlichen und leicht zu bedienenden Benutzeroberfläche sowie mitgelieferten Büroanwendungen die Monopolstellung von Microsoft aufzubrechen. Unterstützt wird die Initiative unter anderem von IBM, Compaq, Hewlett-Packard und Sun Micrososystems.
Bisher konnte Linux seinen Erfolg im Serverbereich (ca. 25 Prozent Marktanteil) noch nicht so recht auf den Desktop übertragen. Ein wesentlicher Grund dafür war die mangelnde Benutzerfreundlichkeit. Doch das soll sich jetzt ändern: "Bis Ende des Jahres werden wir ein Desktop-Betriebssystem haben, das sich mit Windows absolut messen kann", ist sich Mike Boiche, Chef der Eazel Corporation, sicher. Die Firma entwickelt Software unter der Bezeichnung Nautilus, die die Gnome-Benutzeroberfläche noch einfacher machen soll.
Unterstützung kommt auch von prominenter Seite: Sun beispielsweise kündigte jetzt an, die Gnome-Benutzeroberfläche auch für das eigene Betriebssystem Solaris einsetzen zu wollen. Letzten Monat hatte man bereits die Absicht bekundet, den Source-Code von StarOffice für Linux offen zu legen. Hewlett-Packard sieht unterdessen Linux als drittes "strategisches" Betriebssystem neben Windows und dem eigenen HP-UX während IBM Linux als eine Option für seine Thinkpad-Notebookreihe anbieten will. Compaq wird dem Bericht zu Folge eine Linux-Version seines iPaq-Taschen-PCs präsentieren, ebenfalls mit Gnome als Benutzeroberfläche. Abgerundet wird die Linux-Offensive mit einer Rede des Vorstandsvorsitzenden von Dell, dem größten PC-Hersteller in den USA, der zuletzt auch auf Linux als drittes Standbein gesetzt hatte. (mck)