Projekt Sidekick: Microsofts HoloLens für die ISS
Microsoft lässt die HoloLens ins All schießen. Gemeinsam mit der NASA arbeitet das US-Unternehmen daran, seine AR-Brille astronautentauglich zu machen. Im Projekt Sidekick soll geprüft werden, wie sie den Raumfahrern ihre Arbeit erleichtern kann.
(Bild: NASA)
Die NASA will gemeinsam mit Microsoft die Augmented-Reality-Brille HoloLens fit für den Einsatz im Weltraum machen. Dazu sollen mit der nächsten Versorgungslieferung am 28. Juni zwei HoloLens-Exemplare zur Internationalen Raumstation ISS gebracht werden, hat die US-Weltraumagentur bekanntgegeben. Dort sollen die Astronauten dann testen, inwieweit ihnen die Geräte bei ihrer Arbeit helfen können. Die NASA hofft demnach, dass solche AR-Brillen künftig den Trainingsaufwand verringern und die Effizienz der Astronauten steigern könnten.
Live-Hilfe statt Training
Das gemeinsame Projekt läuft unter dem Namen Sidekick und umfasst zwei verschiedene Modi in denen die HoloLens auf der ISS zum Einsatz kommen sollen. Den ersten nennt die NASA "Remote Expert Mode" und erklärt, dabei bekomme ein Experte in der Bodenstation live angezeigt, was der Astronaut sieht – aufgenommen durch die HoloLens und übertragen per Skype. Der Experte könne den Astronauten dann direkt anleiten, wenn es um besonders heikle Aufgaben gehe. Bislang würden Astronauten dafür auf geschriebene oder gesprochene Anweisungen zurückgreifen.
Der zweite Modus heißt "Procedure Mode" und und umfasst tatsächlich Augmented Reality. Dem Astronauten mit der HoloLens auf der Nase werden dabei holographische Illustrationen in sein Sichtfeld eingeblendet. Damit könnten beispielsweise Objekte oder Werkzeuge erklärt werden, mit denen der Astronaut interagiert. Beide Modi haben demnach das Potenzial, den Astronauten ihre längere Vorbereitungszeiten zu verkürzen. Die bedienen auf der ISS vorwiegend Experimente, die von anderen Wissenschaftlern konzipiert wurden. In den Monaten vor ihrem Raumflug müssen die Astronauten die Experimente bisher oft lange verstehen lernen, da die Einweisungsmöglichkeiten im All begrenzt sind.
Große Pläne
Die NASA geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Astronauten Sidekick zum ersten Mal Ende des Jahres einsetzen und ausprobieren können. Vorher werde nun erst einmal geprüft, ob Hard- und Software in der ISS funktionieren. Später sollen weitere Exemplare hochgebracht werden, mit denen die Netzwerkfunktionen überprüft werden. Derweil werde auch auf der Erde weiter an dem Projekt gearbeitet. Vor allem der AR-Modus der Microsoft-Brille könnte laut NASA einmal unverzichtbar werden, wenn Astronauten das Sonnensystem erkunden und die großen Entfernungen eine verzögerungsfreie Kommunikation zur Erde verhindern.
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(mho)