Kampf der Roboter-Giganten: USA gegen Japan

Mittels eines YouTube-Videos haben die US-amerikanischen Erbauer des benzingetriebenen Roboter-Riesen MegaBot Mark II den japanischen Giganten-Mech Kuratas zum Duell gefordert. Die Japaner nahmen jetzt an.

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Kuratas vs. Mark II

(Bild: Screenshot aus den verlinkten Videos)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter König

Der fünf Meter hohe MegaBot Mark II war einer der Hingucker der diesjährigen Maker Faire in San Francisco – bezinbetrieben, auf Panzerketten unterwegs, von zwei Mann gesteuert und mit großen Farbbeutelkanonen ausgestattet, würde die sechs Tonnen schwere Metallkonstruktion so manchen Science-Ficition-Film bereichern. Und genau nach einem Stereotyp aus diesem Genre klingt auch, was sich seine Erbauer jetzt haben einfallen lassen: In einem YouTube-Video fordern sie Japan zum Duell der Roboter-Giganten heraus.

Genauer gesagt, einen konkreten Roboter aus Japan: Als Wunschgegner haben sie sich den mit 4,5 Tonnen Masse etwas grazileren Kuratas von Suidobashi Heavy Industry auserkoren. Im Video wird an nichts gespart: Es gibt Umhänge aus US-Flaggen, Marschmusik im Hintergrund, unmotiviert hervorschießende Flammen und das dramatisch visuell überhöhte Statement: "Und weil wir Amerikaner sind, haben wir sehr große Kanonen eingebaut".

Ebenfalls über ein YouTube-Video haben die Japaner die Herausforderung jetzt angenommen. Kogoro Kurata, der Chef von Suidobashi Heavy Industry und ganz offenbar der Namenspate des Mega-Mech Kuratas, gibt sich lässig: "Das ist interessant, sollen sie haben!" Aber er findet die Herausforderung eigentlich zu einfach – nur etwas großes zu bauen und Kanonen draufzuschrauben ist nicht cool, findet er: "Das ist so – amerikanisch." Er wolle kämpfen, aber auf eine Weise, die eine wirkliche Herausforderung wäre: im Handgemenge. Zum Sieg zeigt Kurata sich entschlossen: "Wir können kein anderes Land das gewinnen lassen – Robotergiganten sind japanische Kultur."

Sollte es tatsächlich zu einem Ringkampf der Giganten kommen, hat der Kuratas wahrscheinlich Vorteile: Statt auf Rollen mit Ketten bewegt sich die Maschine auf vier Beinen fort, wobei sie eine Geschwindigkeit von bis zu 10 Kilometern pro Stunde erreichen soll. Der Roboter hat zudem schon eine Reihe von Betriebsstunden auf dem Buckel – er wurde bereits 2012 dem Publikum vorgeführt. Außerdem scheint es mehrere davon zu geben: Anfang des Jahres wurde ein Exemplar des Kuratas-Roboter-Giganten auf eBay versteigert.

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Das geplante Roboterduell soll 2016 stattfinden und ist Teil des Versuchs, eine Liga für gigantische Kampfroboter zu etablieren. Die Firma MegaBot Inc, Erbauer des Mark II, möchte solche Wettbewerbe auf die Beine stellen – ihr eigener Kampfroboter ist also eher Mittel zum Zweck und Prototyp der elektromechanischen Gladiatoren, die in Zukunft in den Ring steigen wollen. Neben dem deutlich zivileren RoboCup, wo Roboter Fußball spielen oder Rettungs-Roboter versuchen, mit von Menschen geprägten Umgebungen klarzukommen, haben auch die Kämpfe zwischen Maschinen eine lange Tradition: Bereits Anfang der 90er Jahre gab es im britischen Fernsehen eine eigene Show namens Robot Wars. (pek)