Kubas erstes Cybercafé

Im ersten Internet-Café Kubas darf aber voerst nur eine kleine Gruppe von ausgewählten Autoren und Künstlern ans Netz.

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Von
  • Florian Rötzer

Die kubanische Regierung hat Kubas erstes Cybercafé eröffnet, das einer kleinen Gruppe von Autoren und Künstlern Internetzugang gewährt. El Aleph, der Name des Cafés, ist einer Geschichte des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges entlehnt.

Für eine monatliche Gebühr von umgerechnet etwa einer Mark dürfen Mitglieder sechs Stunden lang surfen, jede Extra-Stunde kostet 20 Pfennig. Sie bekommen kostenlose Computerkurse und eine eigene E-Mail-Adresse; außerdem haben sie die Möglichkeit, mit Scanner und Drucker zu arbeiten. Die Auserwählten rekrutieren sich aus regierungsnahen Vereinigungen wie der "Union of Writers and Artists", der "Hermanos Saiz Association" und dem "Cuban Book Institute". Ob dieser Service sich in Zukunft auch auf Nicht-Mitglieder ausweiten wird, ist ungewiss. Der kubanische Kulturminister Abel Prieto sagte zur Einweihung zumindest, dass "El Aleph" nur ein "erster Schritt" sei, Kubas Künstler auf ihrem Weg in die Computer- und Informationsgesellschaft zu unterstützen.

Das Bildungsministerium kündigte dieses Jahr an, dass sämtliche Universitäten Kubas bald zu der "privilegierten Gruppe" derer gehören würden, die Internetzugang haben werden. Des weiteren wurden 200 regierungstreue Journalisten mit einer monatlichen "40-Stunden-Surfpauschale" ausgestattet.

Kuba zählt etwas mehr als 11 Millionen Bewohner; in dem mittelamerikanischen Land gab es diesen Juni nach Angaben des Ministeriums für Informatik lediglich 25.170 E-Mail-Anschlüsse. Davon ist nur die Hälfte so eingerichtet, dass man mit ihnen auch international kommunizieren kann. Von 110.000 registrierten Computern hatten 3.625 Internetzugang, die meisten von ihnen gehörten zu offiziellen Einrichtungen, Joint Ventures, die mit ausländischem Kapital arbeiten, oder ausländischen Diplomaten und Korrespondenten.

Mehr dazu in Telepolis: Surfing Cuba. (fr)