Kinderkrankheiten bei der ePost
Der gestern gestartete kostenlose E-Mail-Service der Deutschen Post hat noch mit erheblichen Problemen zu kämpfen.
ePOST, der gestern gestartete kostenlose E-Mail-Service der Deutschen Post, hat mit erheblichen Kinderkrankheiten zu kämpfen. Gestern klappte bei sehr vielen Benutzern die Anmeldung nicht. Einige von denen, die sich angemeldet hatten, waren heute überrascht, als sie sich nicht mehr einloggen konnten. Außerdem schlugen die Wogen der Empörung hoch, als klar wurde, dass Usernamen und Passworte im Klartext in der URL an die ePOST-Server übertragen werden. Es ist denkbar, dass diese Informationen zum Beispiel in den Logfiles von zwischengeschalteten Proxyservern protokolliert werden.
Nils Becker, Produktmanager bei der Post-Tochterfirma eVITA macht keinen Hehl aus den Startproblemen: "Es läuft noch nicht optimal. Als am Montag Mittag unser neuer Dienst publik geworden war, hat uns der Traffic schlicht überrollt. In wenigen Stunden hatten sich bereits 6000 Nutzer angemeldet. Da sind uns dann kurzzeitig die Server weggeknickt." Einige Anmeldungen seien von den Servern nicht korrekt verarbeitet worden, daher können sich diese Nutzer momentan nicht einloggen. Noch heute Nachmittag will eVITA eine Lösung bereitstellen, mit der diese User ihre Accounts reaktivieren können. "Keine Angst: Wer bereits gestern einen Usernamen angemeldet hat, darf ihn auf jeden Fall behalten."
Die Empörung über die URL-Passwortübermittlung kann Becker inzwischen nachvollziehen: "Als wir das Konzept erarbeiteten, haben wir das nicht als kritisch eingestuft." Man werde noch heute reagieren und das Passwort dann als Formular-Content übergeben. "Das schränkt uns leider im Sitedesign ein und erzeugt mehr Serverlast", erläutert Becker. "Dennoch: Am heutigen Dienstag nachmittag werden wir das Verfahren wechseln. Dabei wird der Dienst allerdings für einige Minuten nicht zugänglich sein."
Ab der kommenden Woche soll das Web-Frontend komplett per SSL (Secure Socket Layer) zugänglich gemacht werden. ePOST-Techniker Alexander Finger meinte: "Wir werden die Anfangsprobleme bald im Griff haben. In ein paar Tagen wird der Dienst reibungslos funktionieren." (hob)