Gewinnrückgang: Samsung Galaxy S6 enttäuscht

Erneut muss Südkoreas führender Elektronikkonzern einräumen, dass der Quartalsgewinn niedriger ausfällt als gedacht. Trotz guter Kritiken bleibt die Nachfrage nach dem neuen Smartphone-Flaggschiff hinter den Erwartungen zurück.

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Samsung Galaxy S6

Während sich das Samsung Galaxy S6 sich offenbar nicht so gut verkauft, läuft das S6 Edge besser als erwartet.

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Lesezeit: 2 Min.

Samsungs neues Spitzen-Smartphone ist seit April auf dem Markt. Das Galaxy S6 hat im Test gute Kritiken bekommen, aber auch seinen Preis. Vielleicht ist der ein Grund, dass sich die Nachfrage nach dem S6 offenbar nicht so entwickelt, wie man sich das bei Samsung vorgestellt hat. Der südkoreanische Elektronikriese rechnet für das zweite Quartal mit einem Gewinnrückgang.

Das ist das siebte Mal in Folge, dass das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahresquartal zurückgeht. Samsung erwartet mit einem Rückgang von vier Prozent auf 6,9 Billionen Won (etwa 5,5 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Dienstag erklärte. Der Umsatz werde um gut 8 Prozent auf 48 Billionen Won sinken. Samsung legt die kompletten Geschäftszahlen erst zu einem späteren Zeitpunkt vor.

Samsung Galaxy S6 und S6 Edge (11 Bilder)

Das Samsung Galaxy S6 von vorne und von hinten.
(Bild: Samsung)

Während sich das Halbleitergeschäft der Südkoreaner gut entwickelt, liegt die Ursache für den Rückgang laut einem Bericht des Wall Street Journal in der Mobilsparte. Das Management habe die Nachfrage nach dem Galaxy S6 massiv überschätzt, schreibt die Zeitung unter Berufung auf eine anonyme Quelle. Samsung habe erwartet, für jedes Galaxy S6 Edge mit der abgerundeten Display-Kante vier Exemplare des Galaxy S6 zu verkaufen.

Tatsächlich liege die Nachfrage bei beiden Modellen etwa gleichauf, heißt es im Wall Street Journal. Mit dem Ergebnis, dass es beim Edge zu Lieferengpässen kam und der Hersteller auf zahlreichen – überwiegend weißen – Galaxy S6 sitzen geblieben sei. Inzwischen sei die Produktion umgestellt worden und die Nachfrage nach dem Edge könne befriedigt werden.

Neben hausgemachten Problemen macht Samsung auch der scharfe Wettbewerb in einem langsamer wachsenden Smartphone-Markt zu schaffen. In Asien machten im vergangenen Jahr besonders lokale Hersteller den Südkoreanern ihre Spitzenposition im Geschäft mit Handys und Smartphones streitig. In der Oberklasse muss sich Samsung vor allem mit Apple messen, aber auch andere Hersteller wie LG oder Newcomer wie One+ oder Xiaomi wissen zu überzeugen. (vbr)