Telegate rutscht tiefer in die roten Zahlen

Der Telefonauskunftdienst Telegate rutscht wegen hoher Auslandsinvestitionen immer tiefer in die roten Zahlen.

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Von
  • Christian Rabanus

Die Betreibergesellschaft des Telefonauskunftsdiensts 11880, die Telegate AG aus MĂĽnchen, rutscht immer tiefer in die roten Zahlen. Wie das Unternehmen heute mitteilte, betrug der Nettoverlust in den ersten neun Monaten dieses Jahres 9,8 Millionen Mark. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres machte das Unternehmen noch 1,3 Millionen Mark Gewinn. Der Umsatz kletterte um 68 Prozent nach oben und erreichte 192,8 Millionen Mark.

Das negative Nettoergebnis fĂĽhrt Telegate vor allem auf die hohen Kosten fĂĽr den Aufbau von Filialen im Ausland und des Internet-Portals 11880.com zurĂĽck. Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen liege das Ergebnis mit 100.000 Mark noch im positiven Bereich.

Das schlechte Ergebnis im Ausland führt Telegate unter anderem auf Probleme mit den italienischen Regulierungsbehörden nach dem indirekten Einstieg der Telecom Italia bei Telegate zurück. Das Unternehmen hatte im Mai 2000 einen Kooperationsvertrag mit Seat Pagine Gialle abgeschlossen und greift im Rahmen dieser Partnerschaft seit Juli 2000 auf die Kundendaten von Telecom Italia zu.

Allerdings berichtete das Auskunftsunternehmen schon Ende Oktober über Schwierigkeiten bei seiner Expansionsstrategie im Ausland und im Internet und korrigierte seine Gewinn- und Umsatzerwartungen nach unten. Aber während damals der Aktienkurs einbrach, beflügelte die heutige Mitteilung den Kurs: Nach einer Eröffnung bei 74,10 Euro stieg er um über acht Prozent und lag am Nachmittag zwischen 80 und 81 Euro. (chr)