Bosch, Eclipse & Co. arbeiten an Entwicklungsplattform für Embedded-Manycore-Systeme

Die an einem früheren ITEA2-Forschungsprojekt anknüpfende AMALTHEA4public-Plattform soll zu einem Standard zur Entwicklung eingebetteter Systeme mit parallel arbeitenden Prozessorkernen werden.

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Auto fährt in den Sonnenuntergang
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Von
  • Alexander Neumann
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Unter der Leitung von Bosch sind mehrere Unternehmen und Organisationen aus Deutschland, Schweden, Spanien und der Türkei im Projekt AMALTHEA4public zusammengekommen. Ihr Ziel ist es, gemeinsam Grundlagen und Werkzeuge zur Entwicklung eingebetteter Systeme mit parallel arbeitenden Prozessorkernen herauszuarbeiten.

Die involvierten deutschen Projektmitglieder konzentrieren sich dabei vorrangig auf die Anforderungen der Automobilindustrie. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert ihre Arbeit innerhalb des Zukunftsprojekts Industrie 4.0 mit rund 3,3 Millionen Euro, hinzu kommen Projektpauschalen für die Hochschulen. Das Forschungsprojekt selbst läuft bis August 2017.

AMALTHEA4public knüpft an das Vorgängerprojekt AMALTHEA an. Das ITEA2-Forschungsprojekt (IT for European Advancement) zur Entwicklung einer durchgängigen Werkzeugunterstützung für das Erstellen von Multicore-Systemen war im letzten Jahr abgeschlossen worden.

Der Plattform liegt die Eclipse IDE for Automotive Software Developers zugrunde, die im Rahmen der Eclipse Automotive Industry Working Group entwickelt wurde. Diese hat zum Ziel, Softwareentwicklungsprozesse und -werkzeuge zur Bewältigung spezifischer Anforderungen der Fahrzeugindustrie festzulegen und zu entwickeln. Die IDE steht genauso wie die AMALTHEA Tool Platform unter der Eclipse Public License.

Ziel von AMALTHEA4public ist es nun, diese Plattform so zu erweitern, dass sie auch Manycore-Systeme unterstützt und Unternehmen ihre gesamten Entwicklungswerkzeuge darin einbinden können. Die Plattform basiert auf der Entwicklungsumgebung Eclipse und wird jedem Anwender frei zur Verfügung stehen.

Zudem will die hinter der Entwicklungsumgebung stehende Organisation ein Eclipse-Projekt (APP4MC) aufbauen, in dessen Rahmen auch nach Ende des Forschungsprojekts eine Weiterentwicklung betrieben werden soll. Auf diese Weise soll es außerdem gelingen, die Ergebnisse von AMALTHEA4public einem breiten Kreis an Nutzern zugänglich zu machen und die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt als Standard zur Entwicklung eingebetteter Multi- und Manycore-Systeme dienen können.

An AMALTHEA4public sind aus Deutschland außer Bosch Behr-Hella-Thermocontrol (BHTC) diverse Firmen und Organisationen beteiligt: die Werkzeughersteller itemis und Timing-Architects, das Unternehmen TWT, die europäische Tochtergesellschaft der Eclipse Foundation, das OFFIS-Institut für Informatik, das Institut für Automation und Kommunikation (ifak), die Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie (IPT-EM), die Fachhochschule Dortmund, die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Regensburg und die Universität Paderborn. (ane)