Sich mal richtig gehen lassen – mit Akkuschrauber-Antrieb

Laufmaschinen für Menschen erinnern zwar fatal an die bewegungsfaule Gesellschaft im Film "Wall-E" – Izzy Swans selbstgebauter mobiler Untersatz ist allerdings gut zu Fuß und eine echte Ingenieursleistung.

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Laufmaschine mit Akkuschrauberantrieb
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter König

US-Amerikaner laufen nicht gerne, so will es das Klischee. Kann sein, dass das auch für den US-Bastler Izzy Swan zutrifft. Als gesichert kann allerdings gelten, dass er ein Faible für Akkuschrauber hat. Die benutzt er in seinen Konstruktionen gerne als Antrieb – so hat er in der Vergangenheit um je ein solches Aggregat herum zum Beispiel ein Kindermoped, einen Rasenmäher und eine Bandsäge gebaut. Jetzt treibt ein robuster Akkuschrauber über ein selbstgebautes Getriebe eine manntragende Laufmaschine an: Deren Fahrer nimmt seine Position vorne im Lenkstand ein, der von zwei Gummireifen gestützt wird, von hinten schieben zwei mechanische Beine. Eine Akkuladung soll angeblich für immerhin eine Meile Strecke ausreichen.

Was man auf den ersten Blick nicht sieht: Die gesamte Konstruktion besteht aus Holz, genauer aus Sperrholzplattenmaterial. Schrauben halten die einzelnen Teile zusammen, sodass alle Komponenten zerlegt und modifiziert wieder zusammengebaut werden können, falls Korrekturen nötig sind. Die silberne Lackierung lässt die Laufmaschine beim flüchtigen Hinsehen wie aus Metall gefertigt erscheinen.

Das soll offenbar mal die Galionsfigur der Laufmaschine werden.

(Bild: facebook.com/izzyswanswoodworks)

Schaut man sich Swans Video an, erinnert die Kombination aus aufrecht stehendem Menschen und kräftig ausschreitenden Hinterbeinen an einen Zentaur. Allerdings hatte Izzy Swan offenbar eine andere Assoziation: Auf seiner Facebook-Seite schrieb er am 10. Juli, dass ihn Vaterpflichten aus der Werkstatt trieben, wo derzeit die zweite Hälfte der Laufmaschine in Arbeit sei. Das Foto dazu zeigt die Silhouette eines Tyrannosaurus Rex.

Die Inspiration für die Laufmechanik stammt vom Strandbeest des niederländischen Erfinders und Künstlers Theo Jansen. Das Strandbeest ist eine rein mechanische Laufmaschine, bei der die Bewegung eines windgetriebenen Segels in Aktivität der zahlreichen Beine umgesetzt wird. Während die ersten Strandbeests von Jansen noch von Hand gebaut wurden, kann man inzwischen 3D-gedruckte Miniaturausgaben bei Shapeways bestellen, bei denen die Windenergie über einen Rotor genutzt wird.

(pek)