Musikmarkt wächst dank Streaming

Seit Jahren dümpeln die Umsätze der Musikindustrie vor sich hin, jetzt stiegen sie wieder. Neben dem Erfolg von Streaming – auch wenn CDs immer noch den größten Teil erwirtschaften – überrascht ein weiteres Medium.

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Spotify

(Bild: dpa, Ole Spata/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Raimund Schesswendter

Die Musikindustrie gilt seit dem Aufkommen digitaler Medien als niedergehende Branche. Doch nun zieht der Umsatz wieder an, jubelt ihr Bundesverband.

In den ersten 6 Monaten 2015 stieg der Umsatz um 4,4 Prozent auf 686 Millionen Euro. Neben der hohen Steigerungsrate des Streamings, überraschten die Vinyl-Verkäufe.

Die Zuwächse kommen aus dem Streaming-Bereich, der 87,4 Prozent zugelegt hat. Am Gesamtumsatz haben die Erlöse aus Spotify & Co. nun 12,8 Prozent erreicht; zusammen mit dem Downloadmarkt liegt der digitale Anteil mittlerweile bei 33 Prozent. Mit zwei Drittel bestimmen immer noch die CD- und Vinyl-Verkäufe die Umsätze, wobei die Schallplattenkäufe um fast 33 Prozent stiegen und einen Anteil von 3,1 Prozent hatten. Die CD-Umsätze gingen um 3,3 Prozent zurück.

Die Statistik der Musikindustrie zeigt die digitalen Anteile am Umsatz.

(Bild: Bundesverband der Musikindustrie)

Beim Blick auf die Zahlen fällt auf, dass ein bedeutender Anteils des Geschäfts von einer kleinen Schicht von Vielkäufern abhängt. Laut Studien des Verbands gaben 2014 lediglich 3,7 Prozent der Bevölkerung mehr als 80 Euro für Musik aus. Sie sorgen aber für rund 46 Prozent der Umsätze.

Die Branche sieht in Streaming-Angeboten das Potenzial, das Geschäft deutlich auszubauen: Bei einem typischen Abo-Preis von rund zehn Euro im Monat würde ein Kunde weit über dem Durchschnitt liegen. Schließlich schätzt der Verband, dass der Anteil an Nicht-Käufern bei 67 Prozent liegt.

Zugleich ist großen Teilen der Musikindustrie laut Brancheninsidern das breite Musik-Angebot bei Googles Videoplattform YouTube ein Dorn im Auge. Der Verband kritisiert, dass dort erhebliche Umsätze generiert würden, an denen Künstler, Verlage, Labels und Verwertungsgesellschaften nicht angemessen beteiligt werden. (Mit Material der dpa) / (rsr)