Suse Linux Enterprise 11 mit neuerem Btrfs-Dateisystemcode
Das Service Pack 4 fĂĽr Suse Linux Enterprise 11 verbessert die UnterstĂĽtzung fĂĽr neue Hardware und den Einsatz in Public Clouds. Suse hat zudem PostgreSQL und Xen aktualisiert sowie Ceph-UnterstĂĽtzung eingebaut.
Xen macht mit beim SP4 einen Sprung auf Version 4.4.
(Bild: Suse)
Suse hat das Service Pack 4 für Suse Linux Enterprise (SLE) 11 freigegeben. Mit der vierten Überarbeitung der im März 2009 eingeführten Linux-Distribution hat Suse den Btrfs-Dateisystemcode auf den Stand des im Herbst veröffentlichten SLE12 gehoben.
Auch SLE11 unterstĂĽtzt dadurch nun "Out of Band Deduplication", mit dem sich mehrfach im Btrfs-Dateisystem gespeicherte Daten im Betrieb finden und eliminieren lassen, um Speicherplatz zu sparen. Wie bei SLE12 deaktiviert Suse aber auch beim SLE11SP4 einige Btrfs-Funktionen, weil diese laut Btrfs- oder Suse-Entwicklern noch nicht ausgereift sind.
Module
Die bei SLE12 als große Neuheit beworbenen SLE-Module gibt es mit dem SP4 nun auch bei der Server-Variante von SLE11. Diese Module sind letztlich optionale Paket-Repositories, die den SLE-Server mit neuerer oder zusätzlicher Software versorgen.
Für SLE11 gibt es die Module Public Cloud und Security. Ersteres ist tatsächlich neu und enthält Software, durch die SLE11 besser in Clouds von Amazon, Google und Co. läuft. Das Security-Modul gab es auch schon vor dem SP4; über dieses kann man unter anderem ein neueres OpenSSL nachrüsten, das im Unterschied zum OpenSSL von SLE11 auch die Version 1.2 des zur sicheren Webkommunikation eingesetzten TLS-Protokolls unterstützt.
VersionssprĂĽnge
Das Gros der in SLE11 enthaltenen Software bleibt mit dem Service Pack auf demselben Versionsstand.
Es gibt aber Ausnahmen: Die PostgreSQL-Datenbank etwa macht einen Sprung von Version 9.1 auf 9.4, weil die PostgreSQL-Macher im nächsten Jahr die Unterstützung für die ältere Versionslinie einstellen. Die Virtualisierungssoftware Xen liegt jetzt in Version 4.4 bei.
Ceph-Client-UntersĂĽtztung
Neu dabei ist auch ein Treiber zum Zugriff auf Webdav-Freigaben. Das vierte Service Pack versorgt die Server-Variante von SLE11 mit Ceph-Client-Software. Dadurch kann man nun auf Datenspeichersysteme zugreifen, die mit Suse Enterprise Storage oder anderen Storage-Server-Betriebssystemen laufen, die unter der Haube Ceph verwenden. Der Zugriff auf die Storage-Server gelingt nicht nur ĂĽber einen RDB-Treiber im Kernel, sondern auch ĂĽber ein RDB-Backend im bei der KVM- und Xen-Virtualisierung verwendeten Qemu.
Verbesserter Hardware-Support
Mit dem vierten Service Pack unterstützt SLE11 nun auch die aktuelle Generation Core-Prozessoren von Intel; auch die dritte Generation der Xeon-E7-Prozessorbaureihen 4800 und 8800 und der Xeon E3-12xx v4 werden nun offiziell unterstützt. Die Power-Variante von SLE läuft jetzt auch auf Power8-Systemen, bei denen der Prozessor im Big-Endian-Betrieb läuft.
Details
Suse listet weitere Neuerungen des SP4 fĂĽr SLE11. Detaillierter sind die Release Notes zum SP4 fĂĽr den Suse Linux Enterprise Server (SLES) und die zum SP4 fĂĽr den Suse Linux Enterprise Desktop (SLED).
Den regulären Support für SLED stellt Suse nächstes Jahr im März nach sieben Jahren ein. Der Hauptpflegezeitraum für die Server-Variante der in einem Abo-Modell vertriebenen Distribution endet im März 2019; drei weitere Jahre Support erhält man bei Abschluss eines optionalen Service-Abos. (thl)