Kartellverfahren: EU-Kommission ermittelt gegen Qualcomm

Gleich zwei Verfahren hat die EU-Kommission gegen den US-amerikanischen Chiphersteller eröffnet.

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Smartphone in mehreren Schichten

(Bild: Qualcomm)

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Die Europäische Kommission hat nach eigenen Angaben zwei förmliche Kartellrechtsuntersuchungen gegen den Chiphersteller Qualcomm eingeleitet. Das US-Unternehmen habe möglicherweise seine marktbeherrschende Stellung bei Baseband-Chipsätzen ausgenutzt, die in Unterhaltungselektronik verwendet werden.

Qualcomm wird vorgeworfen, Kunden mit finanziellen Anreizen zu überzeugen versucht zu haben, Baseband-Chipsätze für 3G- und 4G-Mobilfunktechnik ausschließlich oder fast ausschließlich bei dem Unternehmen zu kaufen. Außerdem habe Qualcomm nicht kostendeckende Preise verlangt, um Konkurrenten vom Markt zu verdrängen.

Die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager erklärte: "Mit diesen Untersuchungen wollen wir sicherstellen, dass Hightech-Unternehmen auf dem Markt bestehen können, weil sie gute Produkte anbieten. Der Kundenkreis für Chipsätze ist sehr groß, denn Chipsätze werden in elektronischen Geräten wie Mobiltelefonen und Tablets verwendet, und wir wollen dafür sorgen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis letztendlich stimmt. Wirksamer Wettbewerb ist der beste Motor für Innovation."

Die EU-Kommission hatte in anderer Angelegenheit bereits in einem Kartellverfahren gegen Qualcomm ermittelt. Das Verfahren wurde 2009 eingestellt. (anw)