Neue Spekulationen um Chipfabrik in Erfurt

Erfurt soll den Zuschlag für den Bau einer Chipfabrik für Mobilfunktechnik mit rund 200 Arbeitsplätzen erhalten.

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  • dpa

Erfurt soll nach einem Zeitungsbericht den Zuschlag für den Bau einer Chipfabrik mit rund 200 Arbeitsplätzen erhalten. In dem Werk sollen Schaltkreise für Mobilfunktechnik hergestellt werden, berichtete die Thüringer Allgemeine. Im Gespräch sei eine Investition im dreistelligen Millionen-Bereich durch ein europäisches Konsortium. Firmennamen wurden nicht genannt. Der Sprecher des Thüringer Wirtschaftsministeriums, Andreas Maruschke, sagte, zu Spekulationen wolle sich das Ministerium nicht äußern.

In den vergangenen Monaten war die Region um Erfurt – in der DDR Hauptsitz der Mikroelektronik-Industrie – immer wieder als Standort für Investitionen von Halbleiterherstellern ins Gespräch gebracht worden. Wirtschaftsminister Franz Schuster hatte Kontakte zum kalifornischen Prozessorhersteller AMD aufgenommen. Dabei soll es jedoch um ein eher langfristiges Projekt gehen.

Nach dem Zeitungsbericht soll die Investitionsentscheidung für das Werk des europäischen Konsortiums, bei dem es um Halbleitertechnologien auf Basis von Gallium-Arsenid gehe, Anfang 2001 bekannt gegeben werden.

Thüringen gehört auch zu den Bewerbern um eine Chipfabrik des taiwanischen Chip-Produzenten Mosel Vitelic. Eine Entscheidung für das Großprojekt mit Investitionen von bis zu fünf Milliarden Mark und längerfristig 2.000 Arbeitsplätzen war immer wieder vertagt worden. Sie werde voraussichtlich erst Mitte 2001 fallen, hieß es jetzt im Erfurter Wirtschaftsministerium. Thüringen steht dabei im Wettbewerb mit einer Vielzahl von Standorten in Kanada, Europa und Bundesländern wie Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Offen ist derzeit auch noch die Standortentscheidung des Erfurter Schaltkreisherstellers X-Fab Semiconductor Foundries GmbH. X-Fab will zur Kapazitätserweiterung ein weiteres Werk bauen. Das aus der Erfurter Thesys GmbH hervorgegangene Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern unterhält in der Thüringer Landeshauptstadt bisher zwei Chipfabriken. (dpa) / (jk)