Microsoft vereinfacht das Löschen von Revenge-Porn aus Bing und Cloud-Diensten

Rache-Pornos sollen nun schneller aus Microsofts Online-Diensten verschwinden, daher hat das Unternehmen eine spezielle Homepage gestartet. Auf der Seite lassen sich auch gleich entsprechende Polizei-Berichte und Gerichtsbeschlüsse angeben.

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Revengeporn
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Von
  • Raimund Schesswendter

Nachdem Google eine Meldeseite für Rache-Pornos veröffentlicht hat, präsentiert Microsoft nun auch eine: Auf der Report-Content-to-Microsoft-Seite können Betroffene Links angeben, deren Löschung sie wünschen. Ziel ist es, sexuelle Aufnahmen, die jemand ohne Einwilligung eines Betroffenen ins Netz gestellt hat, aus den Suchmaschinen und Cloud-Diensten zu vertreiben. Die Seite gilt international, steht allerdings zur Zeit nur auf englisch zur Verfügung. Microsoft hat bereits angekündigt, das Web-Formular in weitere Sprachen zu übersetzen.

Microsoft beschreibt im flankierenden Blogeintrag das Phänomen "revenge porn" als grobe Verletzung der Privatsphäre, deren Effekte verheerend seien. Es könne sogar zum Selbstmord führen. Daher möchte das Unternehmen Opfern helfen, das Material aus dem Netz zu tilgen und ihre Privatssphäre wiederherzustellen. Gemeldete Links tauchten nach Prüfung nicht mehr in den Suchergebnissen von Bing auf, der Zugang auf solche Inhalte über die Plattformen Xbox Live und OneDrive werde gesperrt.

In England und Wales bestehen bereits spezielle Gesetze gegen revenge porn, ebenso in den US-Bundesstaaten Kalifornien und New Jersey sind Gesetze gegen Rachepornos vorhanden. In Deutschland trat im Januar 2015 eine Regelung in Kraft, nach der solche Delikte zukünftig mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldbußen bestraft werden. In der Reform des Sexualstrafrechts wird das Phänomen Racheporno aber nicht ausdrücklich erwähnt. (rsr)