Robocup 2015: Zwei Siege und ein Vize-Titel für deutsche Teams

Bei Haushalt und Logistik zeigten sich die Roboter der deutschen Teams beim Robocup 2015 als unschlagbar. Bei den verschiedenen Roboterfußball-Wettbewerben reichte es für einen Vize-Titel.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Robocup 2015
Lesezeit: 3 Min.

Beim Robocup 2015 im chinesischen Hefei haben deutsche Teams Siege in den Wettbewerben Robocup@home sowie Logistics errungen. Bei Robocup@home geht es um Aufgaben im Alltagsleben und die Tücken von Mensch-Maschine-Interaktionen. Das Team Homer aus Koblenz setzte sich hier durch. Der selbst entwickelte Roboter Lisa musste unter anderem eine Person wecken und ihr die Morgenzeitung reichen sowie Tabletten für eine hilfsbedürftige Person finden. Den dritten Platz in der Disziplin ergatterte ebenfalls ein deutsches Team, ToBi von der Uni Bielefeld.

So sehen Sieger aus: der Roboter Lisa vom Team Homer aus Koblenz

(Bild: Uni Koblenz)

Beim Wettbewerb für Logistik-Roboter, der vom Hersteller Festo gesponsert wird, konnte sich das Team Carolologistics von der TH und FH Aachen den Spitzenplatz sichern. Die Roboter müssen sich hier Aufgaben stellen, die in modernen Produktionsprozessen anfallen.

In den verschiedenen Roboterfußball-Ligen hat es dieses Jahr bei keinem deutschen Team für einen Titel gereicht. Immerhin konnte das Bremer Team von B-Human in der Standard Platform League einen Vizemeister-Titel erringen. Das gemeinsame Projekt der Universität Bremen und des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz (DFKI) unterlag im Finale dem Team UNSW Australia mit 1:3. Platz drei ging an das Nao-Team der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) in Leipzig.

Standard Platform bedeutet, dass alle Teams mit der gleichen Hardware antreten und lediglich die Software selbst entwickeln. Zum Einsatz kommt der Roboter Nao der Firma Aldebaran Robotics. Außer in der Standard Platform Leage wird Fußball beim Robocup auch in den Kategorien Small Size, Middle Size, 2D- und 3D-Simulation sowie mit unterschiedlich großen humanoiden Robotern ausgetragen. Darüber hinaus gibt es technische Wettbewerbe, bei denen die Roboter Einzelaufgaben absolvieren müssen – etwa den Ablauf eines Eckstoßes. Hier hatte B-Human in der Punktewertung dann doch noch die Nase vorne.

Teams aus 47 Nationen waren zu den Wettspielen angereist. Alle Final-Ergebnisse der WM in China finden sich auf der offiziellen Website. Der Robocup soll sowohl die Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) und autonomen mobilen Robotern voranbringen als auch das Forschungsfeld popularisieren. Erklärtes Ziel ist, bis zum Jahr 2050 humanoide Roboter nach den offiziellen Regeln der FIFA gegen den amtierenden menschlichen Fußballweltmeister antreten zu lassen – und zu gewinnen. 2016 wird die Robocup-WM übrigens zu einem deutschen Heimspiel: Austragungsort ist Leipzig vom 30.6. bis zum 3.7.2016. (axk)