Boom bei neuen IT- und Medienberufen

Die Bereitschaft zum Ausbilden steigt in der IT-Branche kontinuierlich an: 18 500 Neuverträge registrierten die Industrie- und Handelskammern (IHK) bis Ende August bei den IT-Berufen, 60 Prozent mehr als 1999. In den Medienberufen begannen 5 700 junge Leute eine Ausbildung, ein Plus von 54 Prozent. Die IT- und Medienberufe erweisen sich damit als die erfolgreichsten Neueinführungen in der dualen, von Betrieb und Berufsschule getragenen Ausbildung. Insgesamt wurden in den seit 1997 neu geordneten Berufen mehr als 35 000 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das ist eine Steigerung von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Immerhin durchschnittlich war die Steigerung bei den Neuverträgen zum Mechatroniker: um 46 Prozent auf 4 500.

Die Ausbildungszahlen in den IT-Berufen übertrafen erstmals wieder die Werte von 1991. Damals waren in der IT-Branche rund 15 000 Ausbildungsverträge abgeschlossen worden. Mit dem konjunkturellen Abschwung reduzierte die IT-Branche bis zur Mitte der neunziger Jahre ihre Ausbildungsplätze auf die Hälfte – in allen Branchen zusammengenommen verringerte sich die Zahl der Ausbildungsverträge im gleichen Zeitraum nur um acht Prozent. Als kurz nach der Wiederbelebung der Konjunktur der Fachkräftemangel in der IT-Branche offenbar wurde, kamen die neuen IT-Berufe gerade recht. Mit den neuen Verträgen ist die Zahl der Ausbildungsplätze auf insgesamt 47 000 angewachsen. Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) als Dachorganisation der IHK ist optimistisch, dass die im Bündnis für Arbeit angestrebte Zielmarke von 60 000 Ausbildungsplätzen im Jahr 2003 erreicht werden kann.

Gleichzeitig fordert der DIHT einen neuen Innovationsschub. Der große Ausbildungsbereich der Metall- und Elektro-Berufe sei zügig zu modernisieren, damit sie nicht in den Imageschatten der IT-Berufe gerieten, heißt es in einer Presseerklärung. Neuere Entwicklungen wie E-Commerce müssten Einzug in die Ausbildungsordnungen halten. (anm)