Chrome-Extension verschickt selbstzerstörende Gmail-Mails

Mit Dmail können Gmail-Nutzer Mails verschicken, die verschlüsselt sind und sich nach dem Ablauf einer bestimmten Zeit selbst löschen. Noch befindet sie sich der Dienst allerdings in der Beta-Phase.

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Dmail

Dmail verschlüsselt Mails und kann sie mit einem Zeitzünder versehen.

(Bild: Screenshot)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Raimund Schesswendter

Die Erweiterung Dmail kann Mails zeitgesteuert oder sofort unaufrufbar machen. Sie funktioniert nur mit dem Google-Browser Chrome und dem Mail-Dienst Gmail. Einmal installiert, taucht fortan ein Schieberegler in jeder zu verfassenden E-Mail auf. Schreibt man eine Mail mit aktivierter Dmail, verschlüsselt das Tool sie mit dem Senden-Befehl und schickt sie an die Server des Entwicklers.

Wer Dmail nutzt und eine solche Nachricht erhält, sieht sie gleich unverschlüsselt in Gmail. Nutzer einer anderen E-Mail-Lösung bekommen eine Mail, die ihn auffordert, die Nachricht abzurufen. Nach dem Klick auf den Link erscheint die Nachricht im Browser auf einer HTTPS-Seite des Dmail-Servers. Sowohl in Chrome, Firefox als auch in Safari lässt sie sich anzeigen.

Per Pop-Up-Menü kann der Verfasser die Mail mit einem Verfallsdatum ausrüsten.

(Bild: Screenshot)

Hat der Nutzer eine Selbstzerstörungszeit voreingestellt – wählbar sind ein Tag, eine Woche oder ein Monat – oder die Mail manuell widerrufen, ist sie ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aufrufbar. Nach 30 Sekunden darf der Nutzer die versendete Mail fernlöschen. Auch das Weiterleiten will der Service später unterbinden können. Davor, dass sich jemand nach Empfang einen Screenshot von der Mail im Browser macht, schützt auch Dmail nicht.

Dmail kommt von den Machern der Link-Plattform Delicious. Aktuell befindet sich der Dienst in der Beta-Phase und ist kostenlos. Wie lange der Beta-Test dauert, ist nicht bekannt. Für die Zeit danach planen die Betreiber offensichtlich verschiedene Angebotsmodelle, unter anderem für Unternehmen. (rsr)