Bonn feiert das Jahr der Physik
Einen "Wissenschaftssommer Bonn 2000" feiert die Bundesstadt mit Forschung zum Anfassen.
Heute beginnt in Bonn der Wissenschaftssommer 2000, der mit einem Symposium PUSH – Dialogpartner Wissenschaft am 17. und 18. September zuende gehen wird. In den kommenden Tagen steht das Jahr der Physik im Mittelpunkt, das mit einer Ausstellung auf dem Münsterplatz sowie in Bonner Kaufhäusern und Geschäften gewürdigt wird.
Atom- und Molekularphysik, Quantenoptik und Plasmaphysik zeigen sich unter dem Motto "Gebändigtes Licht". Molekülmodelle zum Anfassen, Laser-Hologramme, Ionenfallen und ein "Lichtstrahl zum Anhören" sind einige der Exponate – darunter auch eine Demonstration des Instituts für Werkstoffforschung aus Dresden, bei der eine kleine Lok (siehe Bild) auf tiefgekühlten, supraleitenden Material schwebt. Außerdem stehen zahlreiche Wissenschaftler bereit, Fragen des Publikums zu beantworten – und das sogar in Kaufhäusern und Geschäften, wo sie einige ihrer Experimente aufgebaut haben. Auch ein Kinderprogramm "Farbe und Licht" ist vorgesehen.
Abends um 20:00 Uhr finden im Hörsaal 10 der Universität Bonn Vorträge statt. Das Thema am heutigen Mittwoch: "Moleküldesign mit lernfähigem Laserlicht", am morgigen Donnerstag soll ein Quantenphysiker vom Max-Planck-Institut erklären, was Licht überhaut ist.
Am Freitag, aber bereits um 18:25 Uhr und in der Aula, geht es um "Licht in der Kommunikations- und Informationstechnik", bevor um 19:30 Uhr Bundestagspräsident Thierse die Wissenschaftsnacht einläutet. Dann soll über "Global Brain – Die Evolution von Wissen und Handeln" und "Der Geist im Netz – die virtuelle Welt als Herausforderung an die Wirklichkeit" diskutiert werden. In einem umfangreichen Rahmenprogramm sind Roboter, eine Wärmebildkamera und Anwendungen aus der Cybermedizin zu sehen. Für Unterhaltung bis 2:00 Uhr morgens sorgt die Krach-Bumm-Blitz-Chemie-Show, die üblicherweise nur am Dies Academicus zu sehen ist, sowie Film, Musik, Tanz und multimediale Performances, die sich künstlerisch dem Thema Wissenschaft nähern.
Ab Mitte September steht im ehemaligen Bundestag die "Physik der kondensierten Materie" im Mittelpunkt. Das Deutsche Museum Bonn zeigt Bilder der modernen Medizin im Kontrast zu anatomischen Wachsmodellen aus dem Florenz des 18. Jahrhunderts. Die Wissenschaftler der Forschungseinrichtungen und Universitäten im Dreieck Aachen-Bonn-Köln präsentieren sich unter der Überschrift "Wissenschaft im Dialog" unter anderem mit einem Vortrag über "Autolacke nach dem Vorbild der Lotusblume – Paradigmenwechsel in der Oberflächentechnik". (frf)
